Tripp Tipp

Neuseeland 2014

Lesedauer 28 Minuten

Die Route: Südinsel im Uhrzeigersinn

Christchurch – Lake Tekapo – Lake Pukaki – Hooker Valley – Tasman Valley – Twizel – Oamaru – Moeraki – Dunedin – Otago Peninsula – Catlins Coast – Invercargill – Riverstone – Te Anau – Milford – Queenstown – Lake Wanaka – Rob Roy Glacier – Haast – Fox / Fox Glacier – Franz Josef / Franz – Josef – Glacier – Hokitika – Westport – Motueka – Abel Tasman Nationalpark – Nelson – Picton – Queen Charlotte Drive – Blenheim – Kaikoura – Christchurch – Banks Peninsula – Akaroa – Christchurch

IMG_1467PRO: Natur, die keine Wünsche offen läßt. Es gibt keine giftigen Tiere. Super Land um ins Campen einzusteigen, sehr gutes Netz von bezahlbaren Campgrounds. Stille. Unglaublich viele Sterne 🙂

CONTRA: Natürlich gibt es auch in Neuseeland Contra – es ist nicht günstig da und die Flugzeit ist unglaublich. Die Zeitumstellung anstrengend für das Nervensystem. Ja – Ihr reist auf einer plattentektonischen Risikozone (der pazifische Feuerring – Neuseeland hat pro Jahr paar tausend Erdeben, spürbar sind vielleicht paar hundert (wir haben in 3,5 Wochen nicht mal ein leises Vibrieren gespürt. Glück gehabt.) Linksverkehr – aber daran gewöhnt man sich schnell. Zunehmender Tourismus – die Hauptrouten sind gut frequentiert.

Und nun viel Spaß beim Reisen:

26.1.14 Wieder geht eine dieser  Alltagswünsche in Erfüllung. Wir fliegen auf die Südhalbkugel und kurz vor Abflug knirscht eiskalt der Schnee unter unseren Schuhsohlen. Auf der Spree treiben die Eisschollen, Menschen eilen schnell in die nächste warme Stube. Herrlich. In wenigen Stunden ist es soweit – Berlin – Wien – Auckland – Christchurch. Australien Airlines (gebucht im TUI ReiseCenter in der Breite Straße in Pankow) bringt uns in die Ferien 🙂 Ich muß zugeben, ein wenig gruselt mich die Länge des Fluges. Ganze 2 Tage werden wir unterwegs sein. Ganze 12 Stunden Zeitunterschied herrschen zwischen Deutschland und Neuseeland. Aber mittlerweile haben die Airlines ein ziemlich gutes Medienprogramm. Von Filmen, über Spiele teilweise sogar Sender wie BBC – das läßt sich aushalten. Ein paar Kompressionssocken, 2 Reiseführer,Zahnbürste und Wechselsachen im Gepäck fühlen wir uns gut ausgestattet. Wir fliegen mit Austrian Airlines und Thai Air. Letztere gewinnt für mich, da etwas mehr Beinfreiheit und mehr Bordservice.

IMG_1443Dienstag 28.1.14 Unglaublich. Wir sind tatsächlich in Auckland. Gott sei Dank auch das Gepäck. Leichte Verzögerungen der Flugzeiten beunruhigt kuzfristig, bleiben bei so einer langen Strecke jedoch nicht aus. 24℃, windig. Nun warten wir noch auf den Weiterflug auf die Südinsel, Christchurch ist heute unser Ziel. Was unbedingt ins Handgepäck bei einem Langstreckenflug sollte, sind Augenbinde, Oropax, Kompressionssocken (die aus dem Drogeriediscounter haben völlig ausgereicht), Creme für Hände und Gesicht, Creme gegen trockene Nasenschleimhäute, Nackenhörnchen. Direkt am Flughafen Auckland konnten wir bei Vodafone für 34 Euro eine SIMcard kaufen, nun sind wir immer mobil – hoffen wir natürlich. (Nachtrag: Auf der Reise haben wir besonders in den Catlins und an der Westküste immer mal echte Funklöcher. Also immer vorher schon mal einen möglichen Übernachtungsplatz raussuchen – oder eine Straßenkarte mitnehmen, wo Campingplätze konservativ eingemalt sind.)

IMG_1460Mittwoch 29.1.14 Heute haben wir unseren vorgebuchten Wohnwagen in Empfang genommen. Nun, er ist schon etwas in die Tage gekommen, auch ein paar Steinschläge in der Windschutzscheibe haben wir auf dem Übergabeprotokoll vermerkt, aber daran stört sich hier wohl keiner. Schnell einen kleinen Grosseinkauf gemacht und dann südwärts aus Christchurch raus Richtung Lake Tekapo. Gleich unser erster Stopp ein super Campingplatz am Ufer des blauschimmernden Sees. Die Umgebung etwas erkundet und schon waren wieder 3 Stunden Wanderung hinter uns. Ein kleiner Weg fuehrt zunächst am Ufer entlang und später dann auf den Mt. John  hinauf und bietet fantastische Ausblicke. Man sagt hier sei die Luft am klarsten von Neuseeland. Oben auf dem Berg gibt es auch ein kleines Cafe, was jetzt im Sommer 18.00 schliesst. Ausreichend Wasser mitnehmen – die Luft war zwar klar aber gleichzeitig auch unglaublich trocken.

IMG_1464Donnerstag 30.01.14 Wir fahren 50 km weiter und kommen zum Lake Pukaki. Nochmals einer dieser superblauschimmernden Gletscherseen. In der Ferne erhaschen wir einen ersten Blick auf den Mt. Cook, mit 3756m der höchste Berg Neuseelands.

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Nach einem kurzen Spaziergang entschliessen wir uns zum Mt. Cook Valley zu fahren. Eine grandiose Entscheidung. Die Strasse windet sich durch ein sehr breites Tal (Hoover Valley), links und rechts steile Berghänge, sehr viele Geröllfelder und nicht zuletzt führte uns diese Strasse noch 30 km entlang des Lake Pukaki. Blitzeblaues Wasser soweit das Auge reicht. Im Dorf Aoraki  Mount Cook Village angekommen suchen wir uns am Ende der Hooker Valley Road  für 20 Neuseeländische Dollar (abzugeben in der Kasse des Vertrauens) einen Stellplatz auf einem sogenannten DOC (Department of Conservation) Campingplatz. Keine Dusche, nur WC und kaltes Wasser. Aber wir haben ja einen Wassertank an Board und können alle kleineren Probleme des Alltags meistern.

IMG_1557Viel wichtiger ist uns die Umgebung ……

IMG_1515…..und nach einer ca. 2 stündigen Wanderung inclusive der Überquerung von 3 Hängebrücken endet der Hooker Valley Track am Hooker Lake und ratet mal – wir haben Ausblick auf den Hooker Gletscher. Wir stehen direkt am Gletschersee, später haben wir die Temperatur des Sees mit 10 Grad ermittelt – grosse Eisbruchstücke liegen oder vielmehr schwimmen darin. Wahnsinnig irrer Anblick.

IMG_1533Hände und Füsse konnten wir keine 5 Sekunden am Stück drin halten. Eiskalt. Immer mal wieder hören wir in der Ferne ein Grollen und erst später wird uns bewußt, dass dies Abbrüche vom Gletscher sind.

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Freitag 31.1.14 Eigentlich sind wir die ersten, die heute den Klapptisch zum Frühstück vor dem Auto stehen hatten. Dicken Fleece angezogen, im Schatten der Berge ist es doch etwas kühl. Wir haben viel vor. Heute ging es ins Nachbartal ins Tasman Valley – um einen Ausblick auf den Tasman Gletscher zu erhaschen.IMG_1565

Auch hier sind wir die ersten Touristen auf dem Parkplatz. Ein 15 minütiger Aufstieg scheint gut machbar und belohnt werden wir wieder mit Aussicht auf Gletscher und Gletschersee. Diesmal eher weisslich graue Farbe und unheimlich viel Geröll. Was hier ausschaut wie graue Schutthalde ist einfach Zeichen des geologischen Wandels.IMG_1576

Wir bleiben einfach nur staunend stehen. 23km lang soll der Gletscher sein. Kann man sich fast nicht vorstellen. Man sieht ja doch nur den letzten kleinen Zipfel. Bisschen touristisch ist es auch – auf dem See kann man Kajaks mieten oder mit einem Jetboot gefahren werden. Noch näher an den Gletscher ran. Wir sind jedoch völlig glücklich über unseren Ausblick und fragen nicht mal nach dem Preis.

Unsere Fahrt führt uns nun vorbei am Benmore – Wasserkraftwerk. Glasklares Wasser im Stausee.

IMG_1599Und schon geht die  Fahrt weiter bis nach Oamaru. Ja Juhuu. Nun sind wir am Meer. Ostküste. Pazifik. IMG_1607Hier haben wir nun wieder ein Nachtlager bezogen auf einem sogenannten Top Ten Holiday Park. Ist eine Kette und diese Plätze sind mit allem ausgestattet, was ein Camper und ein Tourist halt so braucht. Waschmaschine, Küche, Trockner, Internet, Stellplätze mit Strom. Sehr gut also und damit absolut zu empfehlen.

Diese Stadt ist einerseits so beliebt, weil hier Pinguinkolonien leben. Wir wollten die natürlich sehen und standen auch pünktlich 18.45 am Strand – ganze 4 Pinguine sind aus dem Wasser gewatschelt. Toll natürlich die zu sehen – jedoch – eine Kolonie hatte ich mir anders vorgestellt. Wahrscheinlich geht die Brutzeit allmählich zu Ende. Es ist ziemlich kalt am Strand, trotz Fleece und Wetterjacke sind wir einmal komlett durchgefroren und entschließen uns zum Rückzug.

…Fortsetzung folgt – leider gibt es doch ein paar Funkloecher, deswegen stokt die Berichterstattung ein wenig!

Samstag 1.2.14 Bevor wir heute so richtig starten konnten, mussten wir ein sogenanntes warehouse, also Warenhaus aufsuchen. Unsere Vermietstation hatte uns in einer großen Plastiktüte 1 Bettdecke, Bezug, Kopfkissen und Handtücher zur Verfügung gestellt. Nur doof, das die Wäscherei alles feucht eingepackt hat. So muffelte das Zeug mächtig und nun durften wir uns alles neu kaufen. Von Omamaru folgten wir heute dem SH1 (state highway) bis nach Moeraki. Hier liegen entlang der Gezeitenlinie die sogenannten Moeraki Boulder.

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Also ziemlich grosse Felsblöcke, mal ausgehöhlt, mal aussen gezeichnet, als würden Flüsse auf einer Landkarte eingezeichnet.

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Wir fahrenweiter zum Shag Point, auf dem Land vorgelagerten Felsen sonnen sich eine ganze Menge Robben. Wir konnen ziemlich nah heran gehen und umso mehr wir sehen desto normaler werden diese dunkelgrauen Meeresbewohner. Sie sind mal verspielt und tollen im Wasser umher, mal lümmeln sie einfach nur so rum. Von uns nehmen sie kaum Notiz. Aus dem Wasser steigtein Einheimischer im Neopren, an seinem Gürtel baumeln ungefähr 5 ziemlich große Fische. Direkt am Strand schlitzt er sie auf, verfüttert die Innereien an die gierigen Möwen, welche ob dieser Beute natürlich zahlreich um Ihn versammelt sind. Auf dem Rückweg von diesem Meereszugang werden wir von der Polizei angehalten und gefragt, ob wir geangelt hätten. Haha …. nein. Natürlich nicht. Aber der Kollege im Neopren, so sehen wir, muß seinen Kofferraum öffnen.

Wir fahren weiter südlich nach Dunedin. Tor zur Otago Halbinsel.

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IMG_1670Die Fahrt endet in Portobello im Portobello Village Holida Park. Für 39 Nz Dollar bebekommen wir auch wieder unkompliziert ohne Voranmeldung einen Stellplatz mit Strom. Die sagenhafte Portobello Road führte uns mehrere Kilometer am Naturhafen von Dunedin auf die Otego Halbinsel.

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Hier lebt wohl die weltweit einzige Festlandkolonie von Königsalbatrossen.Wir genießen unsere “frühe” Ankunft” und machen das erste Mal Gebrauch von Waschmaschine und Trockner. Genießen ein leckeres Essen in der puren Natur und schlafen ziemlich gut, wie fast überall hier. Außer ein paar Vogelstimmen ist eigentlich nix zu hören. Traumhaft.

Sonntag 02.02.14 Wir brechen zeitig auf und wollen natürlich die Albatrosse sehen. Doch am Cap angekommen, müssen wir leider feststellen, das das Besucherzentrum erst 11.30 öffnet. 12.00 gibt es die erste Tour. Hm. Das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Laut unserem Reisebuch sähe man die Herrschaften Albatrosse wohl ganzjährig zu beiden Seiten der Inselspitze. Nichts zu sehen. Wieder tummeln sich Robben im glasklaren Wasser und da wir fast die einzigen Touristen sind, geniessen wir einen sensationellen Blick auf den Südpazifik.

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Verstohlen prüfen wir die Spannweite der Flügel, doch alles was hier mächtig krächzt und rumfliegt sind handelsübliche Möwen.

IMG_1684 Für 55 NZ Dollar könnten wir eine geführte Tour durch ein wildlifereserve machen. Aber auch wenn uns der Mann versichert, das dieses Gebiet seit 1885 nicht mehr frei zugängig ist, finden wir es dennoch zu teuer und hoffen auf mehr Natur ein paar Autominuten entfernt. Über Schotterstrassen erreichen wir die Sandybaystreet, welche hier endet.

IMG_1693 Ein kleiner Rundweg führt uns zunächst harmlos zu zwei Aussichtspunkten. Die einzige Aufregung sind wohl hier die unzähligen Schafsknödel, durch die wir wandern müssen.Aber das kennen wir ja schon von Irland. Verführerisch folgen wir dem Wanderschild “Sandflybeach”. Oh – der pure Wahnsinn.

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Wir laufen eine Megasanddüne runter. Bestimmt 1 km. Oder noch mehr. Schleichend kommen uns ein paar Leute entgegen und schnell ahnen wir, dass es uns auch bald so gehen wird.

IMG_1710IMG_1711Doch zunächst geniessen wir einen noch viel schöneren Strand. Leichte Gischt, Sonne, weisse Wellen. Ja, es stimmt. Neuseeland hat Traumstrände. Zu gefährlich zum Baden und ausserdem heute auch zu kühl. Dann folgt der Mörderaufstieg. Gefühlter Puls 300 – also bitte nur bei guter körperlicher Verfassung runter.

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Sandybeach. Otago Halbinsel

Einkaufen in Dunedin, Tanken, Burger essen im Takeaway Shop und weiter geht es 100km Richtung Süden. Kakapoint in den soganannten Catlins (wohl einer der ursprünglichsten Landstriche Neuseelands) ist unser Ziel, hier gibt es für 32 NZ Dollar einen Stellplatz. Kurz gestärkt mit Kaffee und Keksen und ab zum Nugget Point.

IMG_1749 Ein Aussichtspunkt mit vorgelagerten Felsen. Wir kommen genau zum Sonnenuntergang und die Lichtverhältnisse sind fantastisch.

IMG_1788 Ganz in der Nähe lebt wieder eine Gelbaugenpinguinkolonie und heute haben wir Glück. Ganze 3 Stück haben wir aus dem Meer auftauchen und über den Strand watscheln sehen Sehr süss.

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3.2.14 Die Wiese ist noch feucht, als wir frühstücken. Spartanisch aber selten gut das frühstücken auf den Klappstühlen. Unsere Fahrt führt uns nun durch die “Catlins”. Küstenbereiche wo Neuseeland am ursprünglichsten ist. Wir stoppen zunächst an den PurakaunuiFalls.

IMG_1810 Eine kurze Wanderung von 15 Minuten hin und zurück durch grün bemoosten Urwald. Wir bewundern die in Neuseeland sehr oft vorzufindenden Baumfarne.

Kurzer Stopp am Florence Hill Lookout, wir staunen mal wieder über einen Traumstrand und fahren direkt runter. TautukoBay.IMG_1813

Wir waten natürlich durch´s Wasser, da gerade Ebbe ist bestaunen wir die Befestigung des hier häufig vorkommenden Ledertangs am Fels, da wo sonst die Brandung tobt, können wir uns gerade ganz gemütlich umschauen. Irre.

IMG_1830IMG_1831 Nach einer guten Stunde spüren wir, dass die Dosis an Sonnenlicht reicht. Tatsächlich ist die Einstrahlung hier so anders als überall, wo ich bisher war, sodass sogar nun ich freiwillig eine Kopfbedeckung trage. Genauere Beschreibung zum ersten Sonnenbrand lest Ihr in “The Monsters Face”. Mehr muss ich dazu nicht sagen. Absolut hohen Lichtschutzfaktor benutzen. Kann man hier natürlich gut auch kaufen.

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Weiter gehts zu den sogenannten “Cathedral Caves”, welche man nur bei Ebbe besuchen kann. Wir haben Glück, noch 1, 5 Stunden Zeit und dann schliesst der Privatweg, welcher uns wieder durch wunderschönen Urwald für 10 NZ Dollarfür beide, an den Strand führt. 15 Höhlen sind zu besichtigen. In panischer Erwartung baldiger Flut stürze ich an den Eingängen vorbei und wage mich auch mal paar Meter rein. Manche sind enger, manche ganz breit und irre tief.

IMG_1850Das Ende ist nicht immer zu sehen. Wir sind fast die letzten Besucher, ich entscheide mich schon mal für den Rückzug und laufe gemütlich. Doch hier, halt, auf einmal wird das Wasser tiefer ….die Flut. Naja noch nicht ganz, doch die Wellen schwappen merklich näher an die Höhlen. Und schwapp, eine Welle und zack die nächste umspült mich bis zu den Hosentaschen. Super. Klatschnasse Hose. Im Eilschritt gehts nun zurück, das Spiel mit den Gezeiten ist lustig aber nicht ganz ungefährlich. Am Eingang seht Ihr den Tidenstand, sowie die verbleibende Besichtigungszeit. Also gar kein Problem.

IMG_1858Wir besichtigen die spektakulären Mc Lean Falls. Und haben gegen Ende des Tages noch das Glück, Seelöwen am Waipapa Point aus nächster Nähe zu sehen. Was für staatliche Kerle. Wir übernachten am Stadtrsnd von Invercargill im Otatara Beach Road Motor Camp. 2 Leute / 30 NZ Dollar.

Dienstag 4.2.14 Nun führt unsere Reise uns in den Südwesten. Das Fjordland. Über Riverstone, die älteste Siedlung Neuseelands zur Besichtigung der Clifden Suspension Bridge.

Clifden Suspension Bridge
Clifden Suspension Bridge

Und dann ….ach Du Schreck, finde ich mich kurzerhand in einer stockfinsteren Höhle. Null komma nix zu sehen. Mein Puls beginnt sich doch fühlbar zu beschleunigen. Nun sagen wir, er rast. Klick. Die Taschenlampe beginnt einen kleinen Bereich auszuleuchten. Teilweise müssen wir uns ducken und ein wenig klettern ….kleine Markierungen sind angebracht, welche das Licht reflektieren. Gott sei Dank kommen andere Touristen. Es wird heller und lauter. Prima. Ich laufe einfach hinterher. Und obwohl wir nur die erst Sektion von wenigen Metern gelaufen sind, bin ich völlig froh, als wir wieder draußen sind. Die Clifden Caves. Unterirdische Höhlen. Früherer Unterschlupf der Maori. Gefährlich wohl bei Regen, es sollen wohl Leute hier auch schon fast ertrunken sein.

Clifden Caves
Clifden Caves

Nunja – wieder  im gesicherten Auto, angeschnallt und bei Tageslicht geht es für einen kurzen Blick zum Lake Manapuri. Weiter nach Te Anau und hoppla …eingekauft, getankt und spontan die wohl schönste Strasse der Welt hochgebraust. 120 km “Milford Road”. 2 Stunden dauert das mindestens,sie ist bergig, kurven- und aussichtsreich. Spät kommen wir in der MilfordSound Lodge an. Der einzige Campingplatz wo vorbuchen unerlässlich scheint. Aaaaaaaaaah. Was ist denn das? Sandfliegen? Warum hat uns denn keiner auf diese gemeinen Tierchen vorbereitet? Sehen fast aus wie Eintagsfliegen, stechen jedoch, sodass wir noch Tage später wahnsinnig juckende Stellen hatten. Unbedingt also einsprühen.

Angekommen im Milford Sound
Angekommen im Milford Sound

 Mittwoch 5.3.14 Uuuuaaaah…..wir fahren durch den hochgelobten und allseits angepriesenen “Milford Sound” 85 Nz Dollar kostet die 2, 5 stündige Tour, welche wir unkompliziert vor Ort buchen konnten. Das ist ganz ok, die Szenerie atemberaubend, wir fahren zwischen paar hundert Meter hohen Felsen entlang. Bis auf’s offene Meer, etwas Seegang und dann doch noch ein Albatross. Königlich kreist er kurz vor uns. Kaffee und Tee for free….na dann könnt Ihr Euch denken, wo wir 2x waren.

Wasserfall im Milford Sound
Wasserfall im Milford Sound

Dann mussten wir die 120km lange Milford Road wieder zurück fahren und am Homer Tunnel legten wir den KEA-Stopp ein.

Kea
Kea

Keas sind Papageien, ziemlich frech, grün und unter den Flügeln braun, weshalb alle Touristen wohl versuchen, sie aufzuscheuchen. Und so tobte auf einmal vor uns eine Frau mit einem krächzenden und langgezogenem “waaaaahaaaaaaa”. Das fanden wir irgendwie saublöd. Haben die Vögelchenmal gewähren lassen, welche sich schon bald mit Ihrem überaus kräftigen und scharfen Schnabel an unseren Plastikdachfenstern zu schaffen machten. Wahnsinn. Richtig hochgebogen haben die das.

Der freche Kea auf unserem Wohnmobil
Der freche Kea guckt durch´s Dachfenster in unser Wohnmobil …. irgendwie süß!

Nun sind wir in Queenstown. Haben zumindest sehr leckere Pommes im derzeit angesagtesten Laden und woanders noch einen Burger gespeist, geshoppt. Quierlige Stadt.

Der legendäre Ferge Burger
Der legendäre FergBurger

6.2.14 Den Blick auf den Lake Wakatipu können wir trotz angeblicher “lakeview – also Seeblick” nur erahnen. Wir frühstücken im Schatten unseres Campers, Fleecepullover nötig, doch sobald man in der Sonne steht, wird es knallheiss. Summen und Brummen von Hubschraubern und anderen Flugzeugen ist mal wieder zu hören. Manchmal auch Menschenkreischen. Erst bei unserem 1stündigen Aufstieg zum Bob’s Peak (der Hausberg) wird uns klar, das wir in so etwas wie einem riesengrossen Disneyland sind.

Blick auf Lake Wakatipu
Blick auf Lake Wakatipu

Weil es scheinbar total angesagt ist, kann man in Queenstown an einem Seil durch die Höhen des Waldes rauschen, Bungy jumping, Jetboot fahren, Rafting, River surfen, Hubschrauberrundflüge, Dampferrundfahrt, Mountain biken (während wir hoch laufen quietscht und staubt es mehrmals und ein paar Mountainbiker rasen vorbei), Canyoning und natürlich Klettersteig und Paragliding. Es ist unglaunlich. Selbst als wir auf der Bergspitze ankommen, brausen Leute in so etwas wie Schlitten mit Lenker eine Betonbahn runter. Hm. Uns ist es zu voll, zu bunt, die Natur gnadenlos geschröpft. Aber – der Ausblick grandios. Deswegen – unbedingt hoch, man kann auch mit der Gondel fahren.

Ausblick vom Bob´s Peak in Queenstown .... alias Disneyland
Ausblick vom Bob´s Peak in Queenstown …. alias Disneyland

Wir schleichen uns also als die absoluten Langweiler aus diesem Traumzauberland und fahren über eine wirklich spektakuläre Serpentinenstrasse nach Wanaka – und ratet mal, ja, es gibt auch hier wieder einen See. Und natürlich wieder riesengross mit fantastischer Bergkulisse. Doch zunächst schraubten wir uns im 2. Gang die nicht unbedingt für Wohnmobile empfohlene Strasse (Crown Range Road / SH89 – höchste asphaltierte Strasse Neuseelands, höchster Punkt 1120m) hoch.

...und da schnaufte der alte Camper ....
…und da schnaufte der alte Camper ….

Runterwärts heult der Motor im 2. Gang bei an die 5000 Umdrehungen. Hallo Hallo. Wir finden einen Campingplatz in der Glendhubucht. Das Glendhu Bay Motor Camp hat gefühlte 100 Stellplätze, oder noch mehr. Viele Dauercamper, welche die erste Reihe Seeblick durch umfangreiche Zeltbauten gut verstellt haben. Macht aber nix, schnell Käffchen gekocht und Stühle geschnappt. Stühle direkt am Wasser plaziert, Füsse rein und zisch. Sehr cool.

Lake Wanaka
Lake Wanaka

Einzige Haken – die Einheimischen lieben Wassermotorsport und so brausen auch hier ständig 2-3 Boote über den See. Für  Touristen können wir nur empfehlen, diese tierverschreckenden Massnahmen einfach nicht zu buchen Andernfalls glaube ich, wird Neuseeland seinen mystischen Reiz verlieren.

Sonnenuntergang am Lake Wanaka
Sonnenuntergang am Lake Wanaka

Freitag 7.2.14 Eine  geniale knapp 4 stündige Wanderung zum Rob Roy Gletscher auf dem gleichnamigen Rob Roy Trak bereichert uns heute.

Auf dem Weg zum Rob Roy Gletscher ein der unzähligen Hängebrücken
Auf dem Weg zum Rob Roy Gletscher ein der unzähligen Hängebrücken
Rob Roy Gletscher - großartig
Rob Roy Gletscher – großartig

Doch zuvor müssen wir gute 35 km auf einer staubigen Schotterstrasse durch das doch sehr idyllische Matukitukital fahren.

Fahrt durch das Matukitukital
Fahrt durch das Matukitukital

Also einfach nicht abschrecken lassen, von den für uns ungewöhnlichen und teilweise Zeit- und Nervraubenden Strassenverhältnissen. Das geht gut heute, weil das Wetter sehr gut ist. Doch Achtung. Gegen Ende dieser Strasse müssen mehrere Furten durchquert werden. Es könnte also sein, das die Strasse gar nicht passierbar ist, wenn die Flüsse viel Wasser führen. Das ist besonders dann interessant, wenn Ihr zwar gut hinkommt, jedoch der Rückweg versperrt bleibt. Fazit: Immer ausreichend Trinkwasser oder Wasserentkeimung mit sich führen.

Furten müssen durchquert werden
Furten müssen durchquert werden
...und auch diese pummeligen Kuschelmonster sorgen manchmal für Stau .... hunderte. Unglaublich.
…und auch diese pummeligen Kuschelmonster sorgen manchmal für Stau …. Hunderte. Unglaublich.

Danach fahren wir gute, anstrengende aber vor allem farbenfrohe 300km bis in den Ort Fox Glacier. Es ist 22 Uhr und wir haben keinen Stellplatz. Wir stellen uns im Holiday Park einfach hin und werden am nächsten Tag zahlen.

Auf dem Weg nach Fox und Franz Josef
Auf dem Weg nach Fox Glacier und Franz Josef
Auf dem Weg nach Fox und Franz Josef
Auf dem Weg nach Fox Glacier und Franz Josef
Auf dem Weg nach Fox und Franz Josef
Auf dem Weg nach Fox Glacier und Franz Josef

Samstag 8.2.14 Relativ zeitig starten wir aus dem Ort Fox Glacier – hier heisst der Ort wie der dazugehörige Gletscher. Wir stapfen um dem Lake (See) Matheson. Hier sind alle Touristen auf der Pirsch nach dem einen Motiv. Wenn sich Mount Cook und Mount Tasman bei Winstille und klarem Wetter im See spiegeln. Ganz süss – damit auch niemand das Motiv verpasst, heisst der Aussichtssteg “Reflexion Island” (Refexionsinsel).

Reflexion Island am Lake Matheson
Reflexion Island am Lake Matheson

Für uns sieht es zunächst schlecht aus, die Wolken hängen tief, die Wasseroberfläche kräuselt sich. Macht aber nichts, der auch hier befindliche Urwald bietet spannende Fotomotive zum Beispiel der sehr hohen Rimu- und Kahikatreabäume. Und natürlich Farn. Sehr schöner Baumfarn. Und dann beginnt sich tatsächlich allmählich die Wolkendecke zu lichten. Wie unter einem Zaubertuch tauchen die 2 schneebedeckten Gipfel auf. Die positiv dramatisch wirkende Szenerie wird sofort digital gebannt, dann gehts weiter zum nächsten Touristenhighlight.

Die Gletscherzung Fox Glacier
Die Gletscherzung Fox Glacier

Die Gletscherzunge des Fox-Gletscher. Ca. eine Stunde dauert der Hin- und Rückweg, am spannendsten sind hier die Schilder, wo sich jeweils der Gletscher vor paar Jahren befand. Er ist wahnsinnig schnell geschrumpft in den letzten Jahren und dennoch wächst bzw.stagniert der Zustand, da vom Meer kommende Niederschläge immer wieder für neuen Schnee sorgen.

Gletscher - Fox Glacier
Gletscher – Fox Glacier

Irgendwie gelüstet uns nun nach mehr. Nach der Besichtung des nunmehr 4. Gletschers, wollen wir noch näher ran. Umgehend entschliessen wir uns ins 25 km entfernte Franz Josef Glacier zu fahren. Vielleicht ist es ja möglich, spontan noch eine Gletschertour zu buchen.

Es ist etwas nach mittag, ca. 14.00 – nichts mehr zu machen. Wir buchen die Tour für den nächsten Tag und freuen uns, das wir heute unkompliziert einen Stellplatz gefunden haben. Rainforest Retreat, 39 NZ Dollar. Mit Spa Pool, Sauna wäre möglich auch ein Restaurant gibt es und die Rezeptionistin stammt aus Potsdam Babelsberg. Mellie heisst sie und ist schon 4 Jahre hier.

Insgesamt trifft man hier übrigens auf extrem viele Deutsche. Wir geniessen ein paar Stunden des Verweilens am Ort, Campervan-Urlaub heisst, man ist eigentlich unentwegt unterwegs. Wir durchforsten den sehr kleinen Ort und brauchen nicht lang um “Den” Imbiss, wohl den besten Imbiss am Platz zu finden. “Kiwikai”. An der Hauptstrasse schräg genüber vom i-site visitorcenter. Unbeding hingehen.

Wir bestellen uns – ja – Ihr lest richtig – 2 Burger. Richtig richtig lecker. Um die örtlichen Gepflogenheiten der Speisen kennen zu lernen, sollte man hier Burger essen. Üblicherweise ist da Fleisch oder für mich ein Gemüsepad drauf, gebratenes Ei, Käse, rote Beete! Salat und Sauce. Frisch gestärkt, die Vorräte im hier ansässigen 4 Square Supermarkt noch schnell aufgefüllt.

Wanderweg zur Gletscherzung des Franz Josef Gletschers.
Wanderweg zur Gletscherzung des Franz Josef Gletschers.

Es ist 17 Uhr, wir brechen auf zur Gletscherzunge des Franz-Josef Gletscher. Hin – und zurück ist vom Parkplatz mit 1, 5 Stunden angegeben. Wieder einmal laufen wir über graues, staubiges Geröll. Ein sehr breites Tal, über uns im 5 Minutentakt die Hubschrauber. Daran muss man sich gewöhnen, wenn man diesen Ort besucht. Echt krass. Wer mehr Ruhe braucht bei der Besichtigung, soll morgens vor 8.00 oder abends nach 18.00 Uhr kommen. Fast sind wir ein wenig enttãuscht, das auf den Fotos angepriesene Gletschertor verbirgt sich hinter einem noch grösseren Geröllhaufen.

Relativ schneller Rückzug, ganz Camper kochen wir mit unserem Propangasherd noch eine Kleinigkeit und freuen uns, das wir ausser Hubschraubern, welche nun Feierabend haben, die Keas – die Bergpapageien über uns fliegen hören. Ihre Rufe – unverkennbar. Weiterhin umgibt uns diese unablässige Gezirpe oder wahnsinnig laute Gegrille, was hir rigentlich in jedem Wald der Wesrküste zu hören ist. Fast klingt es wie eine kleine Heerschar von Trillerpfeifen.

Sonntag 9.2.14 …ich bin entzaubert. Noch ahne ich nicht ganz, das unser heutiger Tag wohl so etwas wie den Reisehöhepunkt darstellen wird. Doch der Reihe nach. Wir frühstücken auf einem super Zeltplatz. Das Rainforest Retreat in Franz Josef. Witzig übrigens, das der Ort genauso heisst, wie der in der Nähe befindliche Gletscher. Ich bin also entzaubert, denn ich frühstücke im Land der Kiwis eine Kiwi aus Italien. Nicht das man diesen berühmten Vogel hier überhaupt nicht sieht, nun werden auch noch die Früchte eingeflogen. Da haben wir es mal wieder.

Unser ganzes Leben, eine einzige Illusion. Nichts für ungut, das kleine haarige Ding hat trotzddm geschmeckt und uns Energie gegeben – ja, es ist nicht zu fassen ….für unseren Helihiking – Ausflug.

W – A – H – N – S – I – N – N . !!!

Wir stehen auf dem Franz Josef Gletscher!
Wir stehen auf dem Franz Josef Gletscher!

Mit demHubschrauber werden wir in einem sogenannten Scenic Flight auf den Gletscher geflogen. Natürlich gibt es vorher Sicherheitseinweisung, wasserdichte Hosen, Bergschuhe, dicke Socken und Steigeisen. Eine Gürteltasche und nochmals Sonnenschutz LF 30 aus einer riesigen Flasche. Aufgrund der Eisreflektion sollen wir besonders unter dem Kinn und der Nase einreiben. 6 Minuten dauert der Flug, die Hubschrauber starten hier ca. im 5 Minutentakt, daran muss man sich einfsch gewöhnen, wenn msn diesen Ort besucht. Wir landen auf dem Eis und laufen ca. 1, 5h über den Gletscher.

Hiking auf dem Franz Josef Gletscher
Hiking auf dem Franz Josef Gletscher

Einfach unbeschreiblich. Ja, es gibt Gletscherspalten, auch können Eisabbrüche jederzeit passieren, doch unser Guide läuft mit der Spitzhacke vornweg und schlägt ab und an kleine Stufen ins Eis. In keinem Moment fand ich es gefährlich. Wir dürfen durch kleine Durchbrüche krabbeln, aber erst, nachdem der Guide oben drüber gelaufen ist und die Sache nach Rissen abgesucht hat. Irre.

Auf dem Gletscher
Auf dem Gletscher

Toller Ausflug, mal eine ganz andere Perspektive.

Auf dem Gletscher
Auf dem Gletscher

Wir werden mit dem Hubschrauber wieder abgeholt und keine 2 Stunden später, wir können es kaum glauben, stehen wir mit den Füssen an der Westküste im Ort Hokitika in der Tasmanischen See.

Hokitika
Hokitika
Am Strand von Hokitika
Am Strand von Hokitika

Wir sehen den Sonnenuntergang, wandern in der Dunkelheit noch zu einem Glühwürmchental. Sehen paar hundert am Fels. So allmählich beginne ich zu verstehen, warum alle so wahnsinnig für Neuseeland schwärmen.

Sonnenuntergang am Strand in Hokitika
Sonnenuntergang am Strand in Hokitika

 

Sonnenuntergang am Strand von Hokitika
Sonnenuntergang am Strand von Hokitika
...ein Wahnsinnstag geht zu Ende!
…ein Wahnsinnstag geht zu Ende!

11.2.14 Mal so betrachtet, kann man sogar mehr als unvorbereitet durch Neuseeland reisen. Denn wie wir hier in Hokitika auf dem Zeltplatz wieder feststellen dürfen, warten die Herbergsväter und -mütter stets mit einer Vielzahl von Flyern sämtlicher sich in der Nähe bfindlichen Attraktionen auf. Und nur deshalb werden wir auf die ziemlich abseits liegende “Hokitika-Schlucht” aufmerksam. Spontan fahren wir hin, was lockt?

Hokitika Gorge / Schlucht
Hokitika Gorge / Schlucht

Türkisfarbenes Wasser. Einsame Felsschlucht… Wir treffen nur wenige Besucher. Ein paar Gehminuten vom öffentlichen Parkplatz entfernt passieren wir eine Hängebrücke. Das Wasser ist noch türkiser, als ich es mir vorstellen konnte. Barfuss klettere ich über die Felsen, mache auch hier den Fusswassertest. Eiskalt aber genial. Etwas weiter hinten verfolgen wir einen kaum sichtbaren Trampelpfad durch das Dickicht, kleine ausgebleichte Schleifen an den Bäumen weisen den Weg. Wir steigen immer höher und können unter uns einen Teil der Schlucht sehen, mehr jedoch dann nicht, der Pfad endet irgendwo im Nichts und wir entschließen uns zur Umkehr.

Pancake Rocks
Pancake Rocks / Pfannkuchenfelsen 🙂  …. hm, lecker.

Von Hokitika geht es weiter an der urwüchsigen Westküste Richtung Norden. Die nächste Einladung spricht uns die Natur zu den sogenannten “Pancake Rocks” aus. Und wie der Name schon sagt, liegen Kalksedimente wie Pfannekuchen übereinandergestapelt in der Tasmanischen See. Tosend umspült das Meer diese bizarren Formationen und höhlt sie damit stetig weiter aus. Permanente Abtragung. Irgendwann wird es die Felsen nicht mehr geben, doch bis dahin bleibt noch absolut genug Zeit für eine Besichtigung. Besucherfreundlich führt ein absolut wegsamer, glaube sogar behindertengerechter Weg durch neuseeländischen Flachs. Immer wieder eröffnet sich eine neue traumfängerische Perspektive.

 ....uuups. haben wir uns verfahren? Berlin (s) ?
….uuups. haben wir uns verfahren? Berlin (s) ?

Nun geht es weiter nach Westport. Einzig lohnenswerter Ausflug scheint hier das Cape (Kap) Foulwind zu sein.

Cape Foulwind / Westport
Cape Foulwind / Westport

Ein hübscher Weg führt vom Leuchtturm 2, 9 km einfach an der teilweise recht steilen Küste entlang. Ziel ist mal wieder eine Robbenkolonie. Da es auf Sonnenuntergang zugeht, beeilen wir uns ein wenig.

Leuchtturm am Cape Foulwind
Leuchtturm am Cape Foulwind

12.2.14

Wir sind in Motueka.Tor zum Abel Tasman Nationalpark. Wir übernachten auf dem wirklich empfehlenswerten Top 10 Holiday Park – Campinglatz. Gerade einmal 20×25 km groß ist dieser Nationalpark ein absoluter Toursitenmagnet. Wir haben heute mal wieder eine organisierte Tour gebucht. Mit “Kahu-Kayaks” geht es in einer Gruppe mit 8 Personen mit den Kajaks auf’s Meer und vorrangig natürlich an einer fantastischen Küste entlang. Die Tour startet 8.oo Uhr, wir werden direkt am Campingplatz abgeholt und nach Marahau gefahren. Hier versammeln sich eine ganze Menge Leute, viele Kajaks starten zu den unterschiedlichsten Touren. Wir empfangen unsere “Drybags” – Taschen zum trockenen Aufbewahren von Geld und Kamera. Von Hemi, der heute unser Guide sein wird, werden wir mit Lunchpaket und schicken Rettungswesten ausgestattet.

Im Abel Tasman Nationalpark
Im Abel Tasman Nationalpark

Los geht es mit dem Wassertaxi nach Onetahuti. Wir springen aus dem Boot direkt barfuß ins Wasser und stehen in einer traumhaften Bucht. Ganz feiner Sand, glasklares Wasser. Wir besteigen unsere Kajaks, bekommen noch eine Einweisung – dann geht es los. Zunächst an der teilweise felsigen Küste entlang. Nun können wir posierliche Robben mal aus der Wasserperspektive sehen. Erstes Ziel ist Shag Harbour – eine ruhige fast in sich abgeschlossene Bucht. Hemi überrascht uns mit einem maorischen Flötenspiel und erzählt Legenden. Verträumt lassen wir uns kurz ein wenig vom Wasser tragen und spüren, wie selbst hier in der Bucht die Strömung unsere Boote sanft weiterträgt. Ein Stück über  die offene See geht es zurück zur Küste und ich bin froh, einen alteingesessenen Kanusportler an Bord zu haben. Wir erreichen die Bark Bay und in einer weiteren Bilderbuchbucht ziehen wir die Boote an Land, genießen ein tolles Mittagessen mit frisch gekochtem Kaffee und Kräutertee aus Blättern von einem bestimmtem Baum. Dann dürfen wir auf einer von Hemi aufgemalten neuseeländischen Landkarte mitteilen, wo auf unserer Reise, es uns bisher am besten gefallen hat. Schön, wie er die Gruppe ein wenig zusammenbringt. Auch Musikinstrumente lernen wir kennen und dürfen Sie ausprobieren.

Zweifelsohne einer der besten Ausflüge - Paddeln im Abel Tasman Nationalpark
Zweifelsohne einer der besten Ausflüge – Paddeln im Abel Tasman Nationalpark

Zum Baden war es uns zu kühl uns so geht es nach einer Stunde weiter nach Anchorage. Wir stoppen in einer ruhigeren Bucht und fast unbemerkt schwebt ein Stachelrochen unter uns durch. Riesenteil. Fliegender Unterwasseserteppich. Fast unwirklich, kennt man sonst nur aus dem Zoo und dem Fernsehen. Auf unsere Tour begegenen uns sogar ganz kurz 2 Pinguine. Diese sind extrem scheu und tauchen sofort ab, als sie uns wahr nehmen. Am Ende der Tour lernen wir noch ein Maori-Song und gleiten singend oder vielmehr brummend an den Strand. Sehr zu empfehlen dieser Guide und die “Kahu-Classic-Marine-Reserve- Tour”. Wir übernachten auf dem Top 10 Holiday Campingplatz Motueka, während sich unsere Wäsche in der Maschine dreht, spielen wir eine Runde Schach. Rasch wird es kühl, kochen und schnarch.

13.2.14

Von Motueka fahren wir gemütlich nach Nelson. Folgen der Scenic Route. In Nelson geht es zur weiteren Reiseplanung für eine Stunde an den Stadtstrand. Dann kurz Kaffee trinken und auf dem StateHighway 6 weiter bis Havelock. Jeder (ausser Vegetarier) sollte hier ein paar von den Grünlippenmuscheln probieren. Havelock behauptet die Welthauptstadt dieser Muscheln zu sein. Wir kehren also im Restaurant “slip inn” direkt am Hafenein. Etwas befremdlich für uns, das selbst in einem Restaurant am Tresen geordert wird. Nach der kulinarischen Pause geht es dann auf den “Queen Charlotte Drive”.

Marlborough Sound
Queen Charlotte Sound

35 km sehr kurvenreich, maximal 40km/h – andernfalls läuft man Gefahr, im linken, nichts verzeihendem Fahrbahnrand zu enden. Teilweise wieder im 2. Gang schnauft unser Camper um die bergigen Kurven, durch das Gebüsch erhaschen wir erste Blicke auf den Queen Charlotte Sound. Wahnsinnsausblick. Ungefähr auf der Mitte der Strecke finden wir unser Nachtlager.

Momorengi Beach Camp
Momorengi Beach Camp

Ein Terassenartig angelegter Campingplatz. Sehr leer. Blick auf das Wasser. Sehr schönes Fleck Erde. Wir strolchen in der Abendsonne noch ein wenig herum, doch links und rechts der Bucht werden wir recht schnell durch das Wasser gebremst. Ebbe oder Flut? Morgen früh werden wir es sehen.

14.2.14

Vom Momorengi BeachCamp auf dem Queen Charlotte Drive fahren wir nach Picton. In Picton kommen die Fähren von der Nordinsel an. Wir treffen also für hiesige Verhältnisse auf einen relativ grossen Hafen.

Picton
Picton

Spontan entschliessen wir uns für eine 4stündige Fahrt mit dem Postschiff durch den Marlborough Sound. wir können hier spontan am Hafen bei Beachcomber Cruises buchen. Ungefähr 20 Touristen sind auf dem Boot, die heutige “Yellow-Tour”steuert ungefähr 6 Gehöfte an.

Auf dem Postschiff durch die Marlborough Sounds
Auf dem Postschiff durch die Marlborough Sounds

Manche Bewohner kommen schnell zumSteg gerannt, andere sind gar nicht da.

Auf dem Postschiff
Auf dem Postschiff – die Bewohner bekommen Waren

Grosses Hallo gibt es auf unserem Schiff, als wir Touristen neugierig beobachten, wie eine Frau ein neues Bügelbrett und WC-Brillen geliefert bekommt. Sie berichtet, ihr altes hätte sie 20 Jahre gehabt. In tollen Buchten mit blauem klaren Wasser, Wald und sonst nix leben diese Leute. Kaum vorstellbar, 2-3x wöchentlich Nahrungsmittel, Post und andere Waren geliefert zu bekommen.

In den Marlborough Sounds
In den Marlborough Sounds
....allmählich wird es kühl auf dem Postschiff
….allmählich wird es kühl auf dem Postschiff

Es ist 18.00 als wir von Board gehen – wir fahren wieder an der Ostküste Richtung Süden, so allmählich schliesst sich der Kreis. Wir finden ein Campground in Ward. Einem winzig kleinem Ort direkt am Highway. Ganze 2Stellplätze mit Strom gibt es hier. Dafür toll eingerichtete Küche und eine klasse Dusche. 35 NZD.

Auf dem Weg nach Ward
Auf dem Weg nach Ward

15.2.14 

Bei Regen wachen wir in Ward auf, fahren mit kurzem Stopp in Kaikoura direkt durch nach Christchurch. Camper abgegeben und kleinen Toyota am Flughafen gemietet. Eigentlich wollten wir kurzfristig die letzten 2 Tage in Auckland eine Unterkunft mieten, doch es war gar nichts zu machen. Komplett ausgebucht, deswegen wandeln wir nun auf dem Pfad des Alternativprogramms. Wir bleiben auf der Südinsel.

 Nun sind wir einen guten Kilometer vom Zentrum entfernt im Pomeroy’s in der Kilmorestreet. Super Bed&Breakfast. Nach guten 2 Wochen im Camper kommt uns dies hier fast schon luxuriös vor.

Christchurch
Christchurch

Wir wollen kurz die Stadt erkunden, doch nach nicht mehr als einer knappen Stunde betretenen Umherschweifens, sind wir wieder zurück. Die Innenstadt sieht viel schlimmer aus, als wir dachten. Die Zeit scheint irgendwie still zu stehen. Bauzäune, Gebäude wie für Abriss bereit. Geisterstadt. Irgendwie ein wenig unheimlich.

Florafest in Christchurch
Florafest in Christchurch

Touristen laufen umher und fotografieren durch die Absperrungen und mit dem Flowerfestival versucht man wohl ein wenig Farbe und Frohsinnin diese durch ein schweres Erdbeben Februar 2011 geschädigte Innenstadt zu bringen. Ein paar Läden hat man in bunten Containern untergebracht. Wir sind froh, zurück in der Unterkunft zu sein, alsbald lösen wir unseren Getränkegutschein im angeschlossenen Pub ein und genießen, hier mal bekocht zu werden. Zeitig geht es ins Bett – die vielen Eindrücke machen doch ein wenig müde…

16.2.14

Im  Pomeroy’s geniessen wir ein gemütliches Frühstück. Selbstbedienung. Danach geht es ins ungefähr 80km entfernte Akaroa auf der Banks Halbinsel. Hier herrscht ordentlicher Touristentrubel.

Akaroa
Akaroa

Kommt uns vor wie Binz. Es ist mittag und noch wissen wir nicht, wo wir nächtigen. Also gehen wir direkt in das “i-site” Büro und werden für 155 NZD direkt nach nebenan in die Tresori Motor Lodge vermittelt. Kleine Küche inklusive. Nun können wir entspannt den Ort erkunden. Zur Hafenmole, ohne Ende werden auch hier wieder Bootstouren und Schwimmen mit Delphinen feil geboten. Die Schlangen sind lang, doch wir ignorieren das alles und wandern zum nahe gelegenen Leuchtturm und einem Monument, an dem der Union Jack wedelt. Der kleine Rundweg führt uns auf eine Anhöhe mit herrlichem Blich auf die lange Bucht. (Übrigens der deutsche Name für den Ort Akaroa). Zurück geht es über einen Friedhof, Warnschilder weisen daraufhin, das die teilweise sehr hohen Grabsteine durch das Erdbeben locker sind. Es ist sehr warm, wir spüren Müdigkeit und kehren zunächst zum Kaffee trinken ins Motel zurück. Gegen Abend fahren wir noch einmal mit dem Auto auf die andere Seite der kleinen Insel und wollen ein paar der vielen Buchten erkunden.

Akaroa
Akaroa

Doch bei Pauabay und Long Bay enden wir auf einer schmalen Schotterstrasse jeweils im Privatland. Krönenden Abschluss bildet mal wieder ein Besuch im Takeaway-Shop. Von Fisch über Ananas und Teigtaschen ist alles frittiert. Stattliche 15 Dollar kostet hier auf der Touristenmeile eine solche Mahlzeit und wir beschliessen, das es nicht unser Lieblingsessen wird.

17.2.14

 Wir wählen für die Rückfahrt nach Christchurch die Touristenroute über Okains Bay (30 minütiger Spaziergang in der Bucht), fahren weiter zur Little Akaloa Bay, Pigeon Bay und sind froh, einen herkömmlichen Mietwagen zu haben, denn die Weiterfahrt nach Port Levy erfolgt über eine sehr schmale Schotterstrasse, welche für Camper gesperrt ist. Die Fahrt ist sehr kurvenreich, in kurzer Zeit geht es mehrmals runter zum Meer und wieder hoch auf paar hundert Meter. Die Ohren knacken fröhlich ob des Höhenunterschiedes. Insgesamt dauert die ca 80 km lange Strecke bestimmt 3 Stunden. Viel Geduld wird mit tollen Aussichten belohnt.

Auf dem Weg zurück nach Christchurch ...
Auf dem Weg zurück nach Christchurch …

Zurück in Christchurch stärken wir uns im Cafe CUP in Port Hill mit Aussicht auf die Stadt, geben danach unser völlig verstaubtes Auto am Flughafen ab und finden Nachtquartier im Bed&Breakfast Gladhouse Lodge. Ein wunderbar großer Baum steht direkt vor dem Haus, 145 Jahre alt, wie wir später erfahren werden.

Inkludiert in der Übernachtung diesmal erschreckende und interessante Bilder und Erzählungen über das Erdbeben Februar 2011 – als es mal wieder Spannung gibt zwischen der pazifischen und der australischen Platte. Die Vermieterin erklärt uns den ohrenbetäubenden Lärm des Bebens und wie Sie durch das Zimmer geschleudert wird. Wir trauen uns dank ihrer offenen Art auch zu fragen, warum die Restauration der Innenstadt so lang dauert. Und mal wieder scheint alles eine Frage des Geldes zu sein. Eigentümer investieren lieber in anderen Städten, da sichere Bautiefe teuer an die Stadt bezahlt werden muss. Ausserdem finden sich wohl wenig Einheimische, welche gern in der Innenstadt arbeiten möchten. Viele Menschen enden traumatisiert beim Alkohol.Unter den Opfern des Bebens sind viele Studenten vor allem aus China. Es war grad Mittagszeit, als Häuser in sich zusammenbrachen, die Erde sich auftat, Autos in Spalten rutschten und wie wir auf einem Bild sahen – eine Baumreihe um paar Meter sich versetzte. Rampen von Parkhäuserneinbrachen und in Kürze alles, was man im täglichen Leben so braucht, zusammenbrach. Strom und damit zum Beispiel Geldautomaten, Wasserversorgung. Grundwasser stieg schlammig auf, was später mühevoll als Kruste entfernt werden musste. Wie nach einem Krieg, so wird uns die Situation erklärt und bewusst und dennoch können wir es uns kaum vorstellen.

Fazit der Reise: In 3,5 Wochen lässt sich die Südhalbinsel gut umrunden und erkunden. Gern wären wir noch länger geblieben und dennoch waren wir nach dieser Zeit gut gefüllt mit Eindrücken. Die Einwanderung nach Neuseeland begann ungefähr vor 200 Jahren. Genau das ist der Grund, warum es im Moment noch wirklich unberührte Fleckchen dort gibt. Rasche Wechsel von Bergen, Meer, Gletscher und Sandstrand sind in Neuseeland an der Tagesordnung – wohl eines der Hauptmagneten. Ansonsten denke ich, dass es auch in anderen nicht ganz so weit entfernten Ländern wie Island, Skandinavien oder auch Irland ähnliche Naturphänomene zu bestaunen gibt. Vielleicht sogar ein wenig günstiger. Brauchen wir diese ganze Funsportarten? Ich weiß nicht. Ich persönlich nicht – bedenkt man wieviel Lärm und Schmutz dadurch entsteht und wieviele Tiere dadurch ihres Revieres verscheucht werden – lade ich zum Nachdenken ein, ob es wirklich wichtig ist. Ich denke – die Kunst im Reisen besteht darin – sich heimlich in die vorhandenen Strukturen zu mogeln und vorsichtig kennenzulernen.

....wunderbares Neuseeland ....
….wunderbares Neuseeland ….

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