Tripp Tipp

9/28 Hawaii: Wasserfalltour, eine Kokosnuss und die Ostküste

Lesedauer 7 Minuten
Ostküste

Mit Blick auf´s weite Meer sind wir gespannt, wie der Tag heute wird. Wir haben wunderbar in unserem, von purer Natur umgebenen, neuen Tinyhouse geschlafen. Im Gegensatz zur Dschungellogde war hier nicht so ein Grillen- und Vogellärm. Nur kalt war es, als wir das Bett verlassen hatten. (Hatte ich schon erwähnt, dass ich da mit Leggings und Merinopullover drin war?)

Ein bisschen hat dieses Haus was von Camperurlaub und weil wir das so lieben, finden wir sogar diese kühle Unanehmlichkeit noch gut. Das Wasser für die kleine Dusche wird per Gas in einem Durchlauferhitzer erwärmt. Alles ist verständlicherweise auf Sparen ausgelegt, der Duschstrahl viel kleiner, als wir das gewöhnt sind und so ist das Wasser, welches schön heiß auf unserem Kopf ankommt bereits kalt, wenn es die Füße erreicht.

Da hilft jetzt nur ein leckerer frischer heißer Kaffee. Ganz old school mit Wasser aus dem Pfeifkessel, gebrüht im Glaskaffeebereiter (…liebe Grüße an alle Kapselfans ;-)) …

Marcus kocht Kaffee

Der Himmel ist wolkenverhangen, immer wieder regnet es. Das bringt so eine gewisse Unschlüssigkeit und Unplanbarkeit in den Tag. Ergo – wir setzen uns ins Auto und nehmen uns die Wasserfälle entlang der Ostküste als Ziel vor. So wie wir uns kennen, bleiben wir eh wieder an ganz anderer Stelle hängen. Und so kommt es auch. Pass auf.

Gleich als erstes bleiben wir wieder im Bambuswäldchen kleben. Der übt auf uns die gleiche Faszination aus, wie die vielen Reisfelder in Asien. Wahrscheinlich, weil es das in Deutschland nicht gibt. Frisch beregnet ist der Bambus noch mal fotogener als er ohnehin schon immer ist. Hier zwischen den hohlen Bambusstengeln knackt, knarzt und raschelt es so herrlich. Wusstest Du, das er genau wie alle Getreidearten zur Gattung der Süßgräser gehört?

Bambuswald

Über den Highway kommen wir dann nach ein paar Minuten am Laupahoehoe Aussichtspunkt an. Die meisten fahren direkt hinunter zum Strand, doch wir sind erst einmal völlig geflasht von diesem riesigen Baum – etwas unscharf – hier zählt wieder die Relation 😉

riesiger Baum

Und insgesamt sind die Dinge hier alle ein wenig größer:

Adamskostüm 😉

Und dann geht es an den Strand. Soweit wir das erkennen können, darf man hier campen, grillen, es gibt Toiletten.

am Laupahoehoe-Point

Das Meer ist wild und rauh und in der Ferne sehen wir unsere allerersten Wale aus dem Meer springen. Ich hätte es gar nicht mitbekommen, wenn nicht ein kleiner Junge laut und begeistert darauf hingewiesen hätte. Klitzeklein stauben immer wieder die Fontänen über der Meeresoberfläche und mit bisschen Glück sieht man kurz darauf ein Wal.

Doch der Ort hat leider auch eine traurige Geschichte. 1946 gab es hier einen Tsunami, welcher eine ganze Schulklasse in den Tod riss. Eine Gedenktafel weist mit den Namen und dem Alter aller Kinder darauf hin. Immer wieder kommt die Gefährlichkeit des Lebens am Meer oder Vulkan hier in die Präsenz. Hawaii ist keine Kuschelinsel.

Weiter geht unsere Fahrt und vom Highway aus werfen wir nochmals einen Blick auf das Meer. Weil man sich einfach nicht satt sehen kann.

Blick auf das weite Meer

Irgendwo überfahren wir eine riesige Brücke, welche einen Blick in eine tiefe Schlucht freigibt. Zufälligerweise gibt es auch direkt da einen Parkplatz – und schon schauen wir in die Tiefe:

Blick in die Tiefe

Tja und was soll ich sagen. Ich ahnte ja bereits, dass wir lange nicht an den Wasserfällen ankommen. Irgendwo sind wir durch´s Gehölz gekrabbelt und haben diesen Ast mit Kokosnüssen gefunden.

Kokosnüsse

Marcus fühlt sich direkt herausgefordert und möchte nun seine allererste Kokosnuss aus eigener Kraft öffnen. Nach ungefähr 20 Minuten oder waren es doch 45, ist er nass geschwitzt aber glücklich und hat den haarigen Inhalt der Nuss geborgen. Auf dem Weg dorthin musste diese Leitplanke herhalten. Ein Beil hätte es auch getan, hatten wir aber gerade nicht.

Mission Kokosnuss

Den rechts liegenden Zipline-Park lassen wir links liegen, uns zieht es nun doch zum Wasserfall. Auf der Fahrt dorthin, machen wir gefühlt eine Zeitreise – aber so sieht es hier aus. Das kleine Städtchen Honomu ist auf alle Fälle einen Minibummel wert.

Honomu

Und falls dein Laptop defekt sein sollte – gäbe es auch ein Fachgeschäft.

Computerladen

Uns zieht natürlich Ed´s Bakery – der Bäcker mehr an. Wir haben Glück, es ist geöffnet und der Blick in die Backstube liegt frei. Schön.

Kaffee nimmt man sich selbst

Und wenn man es endlich geschafft hat, sich zu entscheiden – gehts nach nebenan zur Kasse.

anstehen an der Kasse

Schöne Pause und dann fahren wir die kleine Straße 5,8 Kilometer weiter hinauf zu den Akaka-Fällen. Es ist alles gut ausgeschildert, am Eingang kaufen wir das Ticket. Pro Person 1 Dollar. (es empfielt sich, vor dem offiziellen Parkplatz am Straßenrand zu parken – dann ist es günstiger und auch nicht wirklich weiter). Schon vom Eingang können wir den Wasserfall in weiter Ferne sehen. Sagenhaft.

Der Wasserfall in weiter Ferne

Es beginnt mal wieder zu regnen. Dieses Mal etwas kräftiger. Zügig gehen wir den kleinen betonierten Rundweg. Eine richtig schöne grüne Oase in der wir uns nun befinden. Wir bestaunen diese Blüte.

Blüte

Der Regen treibt uns weiter, der Rundweg, welcher ab und an paar Stufen hat, ist knapp 650 Meter lang und sodann stehen wir auch schon davor!!!

Ein riesiger Wasserfall stürzt sich 135 Meter in die tiefe, ausgewaschene und bewachsene Schlucht. Irre.

Akaka-Falls / Wasserfall

Der Regen nimmt ordentlich zu, doch das scheint hier öfters so zu sein. Denn direkt am Ausguck befindet sich eine Überdachung, unter welcher eine Menge Leute Platz finden. Wir stehen auch eine ganze Weile hier – immer in der Hoffnung, dass es doch noch mal aufhört. Den Gefallen tut es uns vorerst nicht und so hüpft Marcus immer wieder in den Regen hinaus, um Bilder zu machen.

Fotos im Regen – Akaka Falls

Die ebenfalls auf dem Gelände befindlichen Kahuna Falls sind nicht ganz so spektakulär und verstecken sich weit hinten im Grünen. Deshalb fahren wir weiter. Eine halbe Stunde entfernt, in der Stadt Hilo, liegen die Rainbow Falls. Ihren Namen bekamen sie, da sich bei günstiger Sonneneinstrahlung ein Regenbogen bildet. Und natürlich dürfen die zahlreichen Hinweisschilder nicht fehlen.

Rainbow Falls Hilo

Wo wir einmal hier in der Stadt sind, bietet sich ein Stopp im Supermarkt an. Hier gibt es den Walmart, das heißt, etwas günstiger einkaufen. Alles scheint hier ein wenig überdimensionierter als bei uns. Zum Beispiel das Cerealienregal.

Cerealienregal

Und schon sehen wir, dass Werbung lange nachwirkt. Der Tiger ist geweck! Hammerpackung, oder?

Tiger

Nachdem wir alles eingekauft und im Auto verstaut haben, finden wir unweit vom Supermarkt ein Restaurant, welches fast ausschließlich von Einheimischen besucht zu sein scheint. Das KUHIO GRILLE bietet verschiedene traditionell hawaiianische Speisen. Zum Beispiel diese Saimin, also eine Suppe, welche vom japanischen Ramen abstammt. Eine interessante Mischung. Es gibt also die Misosuppe mit Nudeln und Kraut. Erstaunlicherweise war es sehr lecker. Marcus bekommt ein Fleischgericht.

Und dann fahren wir die Landstraße von Hilo nach – ja wohin eigentlich? Bis zu der Stelle, wo wieder die bestimmte Ziffer am Meilenstein steht – und dort biegen wir in die Höhenlage zum Tinyhouse ab. An der Ostküste wohnen heißt in jedem Fall viel fahren, da die Sehenswürdigkeiten wie Wasserfälle, Zipline-Stationen oder Aussichtspunkte auf die Küste recht weit auseinander liegen. Alles in allem aber sehr gut machbar. Wir würden das wieder so machen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben