Wunderschöne Erpetalwanderung
Wer in Berlin lebt möchte so ab und an mal mal abschalten vom Alltagstrubel.
Die Wanderung von ca 12 km, welche ich Dir in diesem Beitrag vorstelle ist ideal für einen Miniurlaub.
Startpunkt: S-Bahnhof Hirschgarten (Linie S3 / Fahrkarte für AB Bereich nötig)
Zielpunkt: S-Bahnhof Hoppegarten
Dauer: bei zügigem Gangtempo haben wir es in 2,5 h geschafft
Die Beschreibung der Wanderung:
Vom S-Bahnhof halten wir uns in der Unterführung nördlich und laufen an den Gleisen entlang, bis zu einem Betonplattenweg. Dieser führt zunächst an Gärten vorbei, dann über das Neuenhagener Mühlenflließ, es ist nicht zu übersehen, jedoch in dem Fall nicht ausgeschildert.
Vielleicht gibt es noch einen anderen Weg, wir jedenfalls haben uns rechts am Ufer gehalten und sind den schmalen und hier auch relativ gut besuchten Weg gelaufen. Der kleine recht zügige Flusslauf ist ein Relikt der letzten Eiszeit und heißt in einem Teilbereich auch Erpe. Kühler Wind streift um unsere Nasen, der Boden ist teilweise gefroren und damit glatt, wir müssen ein wenig aufpassen. Ein bisschen Schnee liegt auch noch. Weiden säumen das Ufer und auch ein paar Enten sind unterwegs. Irgendwie unerwartet idyllisch.Mehrere kleine Brücken laden irgendwie ein, die Seite zu wechseln. Fehlanzeige. Einfach immer rechts bleiben, dann kann man den Weg nicht verlieren. Rechter Hand lassen wir ein paar ziemlich verlassene Sommerlauben an uns vorbeiziehen. Auch ein Foxterrier Hundesportverein ist hier ansässig.
Irgendwie haben wir uns daran gewöhnt, dass der Weg nicht ausgeschildert ist. Wir fühlen uns einfach durch die anderen Spaziergänger in unserer Richtung bestätigt.
Nach gewisser Zeit queren wir die Mühlenstraße. Hier steht das erste Mal eine Übersichtskarte. Der Europawanderweg (E11) taucht auf und ist mit einem blauen Balken auf weißem Grund gekennzeichnet. Im Grunde der gleiche Weg, nur startet er für diesen Teilabschnitt am S-Bahnhof Friedrichshagen.
Spannend finde ich in diesem Bereich, dass wir haarscharf auf der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg entlanglaufen.
Wir gehen jetzt tatsächlich doch mal über die Brücke, verfolgen den Weg hinein in das sich nun vor uns öffnende Erpetal. Wow. Und das hier ganz in der Nähe der Millionenmetropole. Klar sind ein paar andere Wanderer unterwegs. Doch alle flanieren ruhig und andächtig durch die Flieslandschaft. Eine Frau führt nicht wie alle ihren Hund, nein, sie führt sogar ihr Pferd spazieren. Wir staunen, denn das Fließ hat sich ganz schön tief in die Wiese gefressen.
Etwas verwirrend finden wir, dass auf einmal auf beiden Seiten des Wassers ein Weg entlang führt. Doch nach wenigen Metern, am Ende des Landschaftsschutzgebietes ist ein Naturlehrpfad angeschrieben. Die meisten laufen nur diese Runde. Die wenigsten die volle Strecke von Hirschgarten bis Hoppegarten.
Genau hier, wo der Naturpfad beginnt steht die Heidemühle. Ein sehr hübsches Ferien- und Seminarhaus. Ab hier ist der Weg exzellent ausgeschildert. Blauer Querbalken auf weißem Grund. Irgendwie beruhigt das doch, denn immer wieder mal zweigen Straßen oder Waldwege ab. Am Ufer des Fließes sehen wir einen Graureiher.
Wunderschöne alte hohe Bäume säumen nun unseren Weg. Wir sind fast alleine hier. Ein wirklich toller Weg, welcher uns nach wenigen Kilometern über die Friedrichshagener Chaussee führt. Kurze Zeit wie gefühltes tiefstes Brandenburg. Mitten durch den Wald.
Doch schon kurze Zeit später unterqueren wir die B1. Es wird städtischer. Wir sind in Dahlwitz. Die Messlatte zeigt einen Wasserstand von 90 cm an. Dann stehen wir vor einer Baustelle. Der Weg wird zwar auf der Alten Berliner Straße per Wanderschild nach links geführt, doch irgendwie verlieren wir scheinbar kurz die Beschilderung. Laufen durch den Kurpark, welcher vor uns liegt. Passieren das alte unbewohnte Schloß Dahlwitz und folgen dann einfach der Rudolf-Breitscheidtstraße. Hier fährt ein Bus zum S-Bahnhof Hoppegarten – am Wochenende jedoch nur alle paar Stunden. Etwas verschlafen wirkt dieser alte Ortskern. Dann sehen wir am Friedhof unseren Wanderweg wieder und biegen somit den Schildern folgend rechts ein.
Der Weg führt um den Friedhof in Dahlwitz, dann wieder durch Wald in dem wir auf ein Hinweisschild und eben nur dieses Hinweisschild zur Grabstätte der Familie Treskow stoßen. Mittlerweile hat man aufgrund von Baumaßnahmen die Grabsteine umgelagert. Noch kurz durch eine Wiese und dann sind wir irgendwie doch froh, dass wir endlich die Galopprennbahn Hoppegarten passieren. Heute wo längst noch kein Rennbetrieb ist, wirkt alles irgendwie verloren. In unmittelbarer Nähe befindet sich der S-Bahnhof Hoppegarten. Mit der S-Bahnlinie 5 kann man bequem und in wenigen Minuten wieder zurück zur Mitte von Berlin fahren. Vorsicht jedoch, dieser S-Bahnhof liegt im Netzbereich „C“. Das heißt es gilt ein anderer Tarif.Woran solltet Ihr denken, bevor Ihr loslauft?
- es gibt keinerlei Restauration unterwegs. Proviant mitnehmen
- nehmt ruhig eine dünne Decke mit, die vielen Wiesen laden bei enstprechendenden Temperaturen zu einem Picknick ein.
- ein Teil der Strecke ist Landschaftsschutzgebiet. Haltet Euch bitte daran. Hunde an die Leine. Pflanzen in der Natur belassen.
Wollt´ Ihr mehr versteckte Ecken finden, die eigentlich nur Einheimische kennen? Das gelingt Euch mit diesem tollen Berlin-Reiseführer (Affiliatelink):
Schreibt mir gern ins Kommentarfeld, wie Ihr diese Wanderung fandet und was Euch als Hinweis für Nachahmer noch so aufgefallen ist.
2 Kommentare
ein sehr schöner pfad zum erholen, durchatmen, sonnetanken, natur und tierwelt beobachten- mit der wunderschönen heidemühle- wenn nicht der schöne kanal so nach chemie riechen würde? kann man das nicht mal langsam abstellen? danke, lg. ute schön
hallo ute. ja – der pfad ist toll. bei uns hat es nicht nach chemie gerochen – das schwankt bestimmt auch jahreszeitlich. lg sandra