Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe – Kassel
Die Reisegeschichte, die ich dir heute erzähle, war durch und durch vom Glück oder nennen wir es durch göttliche Fügung geleitet. Wir kommen zufällig zur letzten Vorführung der Saison der Wasserspiele im Bergpark Kassel. Was das genau ist und wann du sie das nächste Mal erleben kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhalt:
Anfahrt und Parken
Wie schon im letzten Beitrag beschrieben, führt uns die Tour immer noch hügelauf- und hügelabwärts immer weiter in südlicher Richtung. Noch haben wir die mystischen Bilder aus dem Urwald Sababurg im Kopf, schon kurven wir in den Naturpark Habichtswald, welcher sich westlich von Kassel erstreckt.
Der Naturpark ist landschaftlich durch ausgedehnte Buchenwälder sowie Basaltkuppen vulkanischen Ursprungs geprägt. Aus der Fülle der touristischen Highlights picken wir uns heute den Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel raus. Es ist Tag der Deutschen Einheit, doch so richtig klar ist uns nicht, warum so ein Run auf die Parkplätze herrscht. Auch hier geht es wieder nur mit Regulation durch Ordner. Wir umgehen mal wieder geschickt das Gerangel und parken kostenfrei, dafür etwas entfernt am Wald- und Wanderparkplatz Loipenhaus an der Ehlener Straße.
Und nun auf in den Bergpark Kassel
Vorbei am Loipenhaus spazieren wir die gut 2 Kilometer auf einem sehr ruhigen Waldweg in Richtung Bergpark. Orientiert haben wir uns über unsere Wanderapps. Kaum erreichen wir den größten Bergpark Europas, den Bergpark Wilhelmshöhe, strömen aus allen Richtungen Menschen herbei. Mittlerweile zählt er wohl zu den beeindruckendsten Landschaftsanlagen. Als Kernstück gilt das Herkules Denkmal mit den vorgelagerten Wasserterassen.
Wir nähern uns also dem steinernen Herkules von hinten und bleiben an einem Infoplakat hängen.
Etwas Erdgeschichte zum Bergpark Kassel
Vor sehr langer Zeit, am Ende des sogenannten Eozäns, das war vor unvorstellbaren 40 Millionen Jahren, senkte sich der Bereich des Habichtswaldes und wurde teils durch ein vom Norden eindringendes Meer geflutet. Millionen von Jahren später war diese Gegend durch aktiven Vulkanismus geprägt. Belegt werden kann das durch die in der Region vorhandenen Basalt- und Tuffgesteine. Gut, alles wahnsinnig spannend aber wir wollen nun wissen, wo es die vielen Menschen hinzieht.
Die Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe
Und kaum haben wir den monumentalen Sockel des Herkules-Denkmals umrundet, sehen wir Menschen über Menschen und alle starren auf die terrassenförmig angelegten Wasserbecken. Im Nachhinein wird mir klar, dass das quietschende Geräusch, welches ein Bergpark-Mitarbeiter durch Aufdrehen eines Wasserrohres erzeugte, die absolute Sensation des Tages ist.
Wir werden allen Ernstes Zeuge der letzten Vorstellung dieser Saison. Die Wasserspiele finden nur Mittwochs, Sonntags und an Feiertagen statt. Der 3. Oktober ist immer der letzte Tag im Jahr – und wir sind zufällig da. So ein Glück muss man echt mal haben, das tut gut.
Die Spiele beginnen mit eine Fontäne ganz oben und ganz langsam fließt nun das Wasser von Stufe zu Stufe. Mit dem Wasser setzen sich nun auch die Menschen in Bewegung und laufen mit dem Wasser mit. Ein schönes Spektakel und ich feiere minutenlang, dass ich hier stehen darf. Erst dann sehe ich den riesigen Pulk von Menschen, der ganz unten am Ende der Wasserspiele steht und von unten auf die Kaskaden schaut. Bestimmt auch eine gute Perspektive.
Auch wir laufen nun langsam runter und werden es später zumindest ein bisschen bereuen, denn man muss ja wieder hoch. Zwei Rettungssanitäter laufen vor uns, das sagt eigentlich genug über die Herausforderung dieser Treppe. Irgendwo zwischendrin ertönen dann fürchterliche Töne. Zwei Figuren, sie heißen Zentaur und Faun, blasen in ihre Riesenhörner. Ein unsägliches Geräusch, welches hier als Musik bezeichnet wird. Überall werden eifrig Selfies, Familienfotos und Fotos von der Anlage geschossen. Dieses Ereignis ist was Besonderes, das liegt in der Luft – alle freuen sich. Unten erreichen wir dann das von Goldfischen bevölkerte Neptunbassin, wo tatsächlich Neptun in seiner Grotte sitzt.
Unten ist jedoch noch längst nicht ganz unten. Man könnte noch wesentlich weiter runter in diesem Bergpark schlendern. Dort, wo wir nur schemenhaft das Schloss Wilhelmshöhe erkennen können. Dieses wurde als Sommerresidenz von preußischen Königen und deutschen Kaisern genutzt.
Etwa 45 Minuten dauert das Spektakel. Der kleine Rundgang genügt uns und wir richten unseren Blick und die Kamera nun wieder aufwärts und steigen unter ordentlich Pulsschlag wieder hinauf.
Fazit zum Bergpark Wilhelmshöhe
Falls du mal in der Nähe bist, schaue auf jeden Fall hier hinein und es lohnt sich natürlich es etwas geplanter anzugehen als wir. Wie gesagt, jeden Mittwoch, Sonntag und Feiertag von Mai bis Oktober finden diese Wasserspiele statt. Ansonsten kann man locker einen ganzen Tag allein für den Bergpark einplanen. Wir sind mehr oder weniger nur auf der Durchreise durch Kassel gewesen und empfanden es als fantastische Auflockerung der Autofahrt.
Vielen Dank, dass du ein wenig mit durch Tuff und Basalt durch den Bergpark geschlendert bist. Schau gern in Kürze hier wieder hinein – ich werde über ein weiteres Highlight aus dem Habichtswald berichten.
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