Spreewald Therme Burg
Inspiriert durch unsere vielen Schwimmbadbesuche in Island, mache ich mich auf den Weg Richtung Burg im Spreewald. Schon seit längerem wollte ich mir mal die Spreewald Therme in Burg anschauen.
Das Wetter ist jedoch extrem gut und so nehme ich auch noch mein Fahrrad im Kofferraum mit.
Von Berlin und Potsdam braucht man so circa 1,5 Stunden mit dem Auto. Von Leipzig ist es auch nicht so weit. Bisschen mehr als 200 Kilometer.
Ganz unkompliziert finde ich einen Parkplatz gleich bei der Therme. Raus mit dem Fahrrad und los. Zunächst radle ich durch das kleine Städtchen Burg. Das Wetter kommt den doch zahlreichen Touristen nicht ganz ungelegen – es wird viel Eis gegessen. So bekommt dieser Oktobersonntag glatt eine richtig sommerliche Note. Irgendwie schön. Ich fahre an der Kirche vorbei und irgendwann kommt auf der linken Seite das Bootshaus zum Leineweber.
Genau gegenüber führt laut Wegweiser eine kaum befahrene Straße zu einer Schleuse. Ich kenne mich nicht wirklich aus, doch ich weiß zumindest, dass der sogenannte Gurkenradweg, sich wie ein Netz kreuz und quer durch den Spreewald schlängelt. Irgendwie kommt man also immer wieder an.
Fahre ich also mal auf gut Glück rein. Sofort beginnt eine Entschleunigung, wie ich sie in der näheren Umgebung von Berlin fast nur aus dem Spreewald kenne. Gemütlich radle ich nun am Leineweberflies Richtung Leipe. Der asphaltierte Radweg führt nur ein winziges Stück auf der Landstraße, dann geht es weiter zwischen Wiesen und Weiden. Die kleine Sonntagsidylle. Ich bin glücklich. Nach 8km erreiche ich Leipe. Ein Hafen, wenige Gasthäuser – sehr süß und dennoch kehre ich nicht ein, sondern um. Fahre zurück nach Burg, denn nun bin ich wirklich schon neugierig, wie die Therme so ist.
Fahrrad also wieder in den Kofferraum und nun den Rucksack geschnappt. Auf dem Schild lese ich, das die Sole aus 1350 Meter Tiefe direkt unter Burg kommt. Klingt doch schon mal gut. Bikini, Handtuch, FlipFlop, Buch. Ich bin bestens ausgestattet – glaube ich zumindest zunächst. Ich werde freundlich empfangen und für 18 Euro bekomme ich ein Armband mit Chip. Hierauf wird sowohl die Verweildauer als auch der Verzehr gespeichert. Außerdem kann ich damit den Schrank verschließen.
Gut.
Hinein durch das Drehkreuz. Umziehen, Sachen verstauen. Das kennt man ja. Überall gleich.
Duschen. Klar. Doch ich bin noch im Islandmodus. Dort gab es in jeder Dusche große Seifenspender. Jetzt weiß ich grad, was ich vergessen habe. Denn hier gibt es so etwas leider nicht. Schlapp schlapp schlapp. Gleich nebenan ist das WC. Dann muss eben die Handseife herhalten. Besser als gar nix. Gesehen hat es auch keiner – großartig.
So. Und nun aber raus ins Bad. Kurzer orientierender Blick. Direkt vor mir ein großer Whirlpool. Drin sitzend ein paar Leute, die natürlich alle anstarren, die aus der Umkleide kommen. Klasse. Auch wie überall. Setze ich mich einfach dazu und schon habe ich genauso die Gelegenheit mich in diesem wirklich gelungenen Bad umzuschauen.
Gleich nebenan geht es ins Außenbecken, welches einen Strömungskanal, Massageduschen und ebenfalls Whirlpool enthält. Die Becken sind allesamt mit Thermalsole gefüllt und unterschiedlich warm. Das Bewegungsbecken hat 29 Grad. Das heißeste Becken, in welchem man einfach nur drin sitzt 39 Grad. Genial. Ich teste nach und nach alle Becken und versitze so gemütlich meine Zeit. Am meisten hat mir die Extremsole gefallen. Ich glaube 8% Salzgehalt und ich hab es einfach nicht geschafft, mein Hinterteil vernünftig zu plazieren. Man schwebt einfach. Ich grinse die Decke an und luge auch mal verstohlen zu meinen Mitbadenden. Alle schauen leicht verträumt und lassen sich treiben. Herrlich. Noch mehr Entschleunigung.
Dann kommt der zweite Bereich. Ein richtig schöne Saunalandschaft mit Saunagarten. 3 Außensaunen. Eine davon im reetgedeckten Galeriehaus. Früher wohnten hier Tiere drin. Nun wurde das Gebäude zum Erhalt der Therme übergeben. Innen stehen noch Dampfbäder und Biosaunen bereit. Jedoch die Sauna mit dem Kamin hat es mir am meisten angetan.
Ich wage mich sogar mal ins kalte Bewegungsbecken. Selbst das ist hier ganz angenehm und nicht so beißend kalt. Gepflegter Rasen, ausreichend Liegen, eine Bar im Saunabereich und Hinweisschilder, welche mich informieren, welche Abfolge von Bädern und Saunen vielleicht sinnvoll ist.
Gleich nebenan gibt es das Thermenhotel. Was mir hierbei besonders auffällt, das eine Menge Leute direkt durch den sogenannten Bademantelgang in die Therme kommen. Entspannungswillig, ruhig, vernünftig. In den Saunen wird wenn überhaupt, dann nur geflüstert. Heute am Sonntag – habe ich ebenfalls nicht das Gefühl, das die sonst für solche Anlagen üblichen Saunacliquen da sind. Das ist wirklich angenehm.
Kurzum. Ich habe das dringende Gefühl, hier stimmt einfach alles. Ich bin generell ein Saunafan und ab sofort eine Fanin dieser Therme. Ich werde wiederkommen. Meine Haut war ob des Salzwassers hinterher richtig schön glatt und ich so richtig schön entspannt.
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