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Sicher landen und wandern auf Madeira? Drei Expertinnen verraten ihre Tipps

Lesedauer 9 Minuten
Porto Moniz / Madeira (Foto © Susanne Koplin)

Du willst wissen, ob es sich lohnt, im Herbst auf Madeira Sonne zu tanken? Mich hat es brennend interessiert und so habe ich 3 Reiseexpertinnen gefragt, welche diese Insel bereits ausführlich unter die Lupe genommen haben. Alles was ich bisher hörte, ist, dass der Landeanflug, aufgrund der kurzen Landebahn ein sehr spektakulärer sein soll. Ui, ui, ui. Sei gespannt, was die drei dazu geantwortet haben. Außerdem teilen sie mit uns ihre genialste Wanderung, den besten Fotospot und liefern Tipps, was man auf dieser Insel auf gar keinen Fall verpassen darf.

Und schon geht es los mit den Erfahrungen von Susanne:

  1. Sein Ruf eilt ihm weit voraus – was kannst Du über den Landeanflug auf Madeira berichten?

Ich fand ihn beim Hinflug eigentlich gar nicht so wild, da hatte ich auf „normalen“ Landebahnen schon ruckligere Landungen. Die Insel von oben zu sehen ist auf jeden Fall der Hammer, vor allem wie nah man einigen Straßen, die am Berghang zu kleben scheinen, kommt. Also: Fensterplatz reservieren!

Als ich die Säulen-Konstruktion der Flughafenlandebahn dann vor Ort mal von unten gesehen habe, hatte ich sie dann doch beim Abflug etwas präsenter im Hinterkopf und habe mich ein kleines bisschen gegruselt. Das sollte einen aber auf keinen Fall abhalten, denn Madeira ist einfach wunderschön und ich denke letztlich ist man sicherer auf den Strecken, die für die Piloten nicht 0815 sind und sie dementsprechend besondere Achtsamkeit walten lassen.

Flughafen Madeira (Foto © Susanne Koplin)
  1. Madeira ist ja für seine vielen Wanderwege bekannt. Was war für dich die schönste Wanderung und warum?

Tja, jetzt kommt mein großes Geständnis – ich bin nicht wandern gewesen! Gemeinsam mit einem Freund habe ich vor einigen Jahren die Insel komplett mit dem Mietwagen erkundet und in 9 Tagen wirklich jeden einzelnen Eintrag in unserem Reiseführer abgegrast. Natürlich haben wir hier und da auch mal eine Abzweigung genommen, die nicht drinstand und jaaa wir sind natürlich auch ausgestiegen. Ich würde aber eher von Spaziergängen sprechen.

Am nächsten kam ich einer Wanderung bei Queimadas. Die Levada-Wanderung in den grünen Kessel (Caldeirão Verde) gehört zu den beliebtesten auf Madeira.

Queimadas (Foto © Susanne Koplin)

Kann ich verstehen, denn schon der Anfang sah so toll aus, dass ich am liebsten sofort losgelaufen wäre. Stattdessen bin ich in Queimadas in einen kleinen Wasserfall gefallen, war aber auch toll – einmal nass konnte ich dann auch Fotos im Wasser machen 😉. Beim nächsten Mal möchte ich dort aber unbedingt auch wandern!

  1. Teilst du deinen Geheimtipp mit uns? Was ist der schönste Ausblick und vielleicht gleichzeitig der schönste Fotospot?

Madeira ist touristisch schon ganz schön gut erschlossen, ich weiß nicht, ob man da wirklich von Geheimtipps sprechen kann. Ein Spot steht in jedem Reiseführer, ist aber einfach so großartig, dass man ihn auf jeden Fall mitnehmen muss: Cabo Girão.

Generell fand ich den Westen und Norden der Insel landschaftlich am schönsten. Ein atemberaubender Fotospot sind die grünen Weiden rund um die kleine Capela da Nossa Senhora da Boa Morte. Umgeben von Kühen habt ihr hier eine tolle Sicht auf die schwarzen Klippen mit schäumender Gischt.

Capela a Nossa Senhora da Moa Norte (Foto © Susanne Koplin)

Fototechnisch sehr gut gefallen hat mir auch Porto Moniz, sowohl die Aussicht von oben als auch die Anlage rund um die Natursteinschwimmbecken.

Porto Moniz (Foto © Susanne Koplin)

Hier kann ich auch das kleine Aquarium empfehlen. Apropos Tiere: Überall gibt es Eidechsen auf Madeira, die sich immer wieder auf Mauern und Felsen in Pose zu werfen scheinen. Ich habe jedenfalls kaum widerstehen können, jede Menge Fotos von ihnen zu schießen.

Eidechsen (Foto © Susanne Koplin)

Pflichtprogramm im Norden sind die einzigartigen dreieckigen Häuser von Santana, aber auch der Parque das Queimadas, selbst wenn man dort nicht in die Wanderung einsteigt.

Santana (Foto © Susanne Koplin)

Was einfach richtig viel Spaß macht und immer wieder staunen lässt, sind die Küstenstraßen. Wann fährt man schon mal mit dem Auto durch Wasserfälle?

Küstenstraße (Foto © Susanne Koplin)

Ein weiterer schöner Fotostopp ist die Pousada dos Vinhaticos, einfach die Treppen hoch und hinein ins Grün zum ausgeschilderten Miradouro (Aussichtspunkt).

Der Osten ist eher karg, hat dafür bei ein paar beeindruckende Klippen beim Ponta de São Lourenço zu bieten. Wer dem wilden Atlantik mal näher sein will, dem empfehle ich den Strand Calhão de São Jorge. Der Steinstrand ist nichts zum Sonnenbaden aber perfekt für Wahnsinnsfotos.

Calhao de Sao Jorge (Foto © Susanne Koplin)

Funchal ist übrigens auch einen Besuch wert und obwohl auf Madeira überall Blütenteppiche in der freien Natur zu finden sind, kann ich euch den Besuch des naheliegenden Botanischen Gartens nur ans Herz legen.

Botanischer Garten (Foto © Susanne Koplin)
  1. Was dürfen wir sonst auf gar keinen Fall auf Madeira verpassen?

Das Essen! Mein Favorit: Fleischspiess auf dem Lorbeerast gegrillt mit Milho Frito (frittiertem Mais).

Lorbeerspieß (Foto © Susanne Koplin)

Am besten gegessen haben wir im Restaurante o Precipicio in Faja da Ovelha. Das einsam direkt am Hang klebt und deshalb zusätzlich einen spektakulären Ausblick bietet. Was auch immer geht: Bolo do Caco. Klingt komisch für deutsche Ohren, ist aber ein köstliches Fladenbrot speziell von der Insel mit geschmolzener Knoblauchbutter drin.

Ja zugegeben, für Vegetarier und Veganer ist die portugiesische Küche nicht das Beste, aber auf Madeira können sie sich dafür an köstlichen Früchten laben, die es so von der Geschmacksintensität bei uns gar nicht gibt. Die kleine Madeirabanane, die ihr immer wieder beim Erkunden der Insel entdecken könnt, ist eine Geschmacksexplosion. Der Markt in Funchal hat die größte Auswahl an frischem Obst und Gemüse – und einiges ist dabei, dass ihr sicher noch nie gesehen habt.

Markt Funchal (Foto © Susanne Koplin)

Viel Urlaub in wenig Zeit – so lautet die Devise auf Susannes Blog www.borboletameetsworld.de. Die gebürtige Rheinländerin arbeitet zwar seit Anfang 2017 ortsunabhängig und pendelt meist zwischen Deutschland und ihrer zweiten Heimat Portugal, hat aber trotzdem chronisch zu wenig Urlaubstage. Mit ihren Reiseerfahrungen und Tipps möchte sie anderen helfen, die das gleiche Problem haben: Sooo viel Welt und sooo wenig Zeit!

Vielen Dank an dich Susanne

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….und hier geht es zu den knackigen Reisetipps von Janett:

1. Sein Ruf eilt ihm weit voraus – was kannst Du über den Landeanflug auf Madeira berichten?

Die Landung in Funchal war bisher die sanfteste, die ich je erlebt habe und auch, wenn ich die Urlaubsfliegerklatscher nicht mag, so habe ich da tatsächlich auch applaudiert. Dieser Pilot hatte es echt drauf. Da ich prinzipiell keine ängstliche Fliegerin bin, fand ich alles rundherum auch mehr aufregend, als angsteinflößend.

2. Madeira ist ja für seine vielen Wanderwege bekannt. Was war für dich die schönste Wanderung und warum?

Die schönste, wenn auch stürmischste Wanderung hatten wir auf der Landzunge Sao Lourenco, ganz im Osten der Insel. Die karge Landschaft, das raue Meer – es war traumhaft schön und man fühlt sich richtig mit der Natur verbunden

Madeira (Foto © Janett Kathe)

3. Teilst du deinen Geheimtipp mit uns? Was ist der schönste Ausblick und vielleicht gleichzeitig der schönste Fotospot?

Wir standen stundenlang in Seixal auf einem kleinen Felsen hinter der Lounge Bar „Clube Naval do Seixal“ und haben das Meer beobachtet, versucht, mit der Kamera die Wellen einzufangen und waren total fasziniert davon. Zu erkennen ist der kleine Aussichtspunkt an den roten Metallfiguren, die auf ihm stehen.

4. Was dürfen wir sonst auf gar keinen Fall auf Madeira verpassen?

Unbedingt in Funchal in der Markthalle vorbeischauen und das ganze Obst probieren, was dort angeboten wird. Wer mutig ist und keine empfindliche Nase hat, sollte auch mal durch die Fischhalle schlendern.

Als Sachsen-Anhaltinerin lebt Janett nun im östlichen Ruhrpott und schreibt auf ihrem Blog: Kähtes Kiste herzerfrischend über Reisen, Beauty und Musik.

Super – kurz und knackig, vielen Dank an dich, Janett!

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Und weiter geht es mit wertvollen und brandaktuellen Tipps zum Urlaub auf der Blumeninsel von Nadine:

1. Sein Ruf eilt ihm weit voraus – was kannst Du über den Landeanflug auf Madeira berichten?

Gerade erst Ende August war ich für eine Woche auf Madeira. Lange hatte ich mich auf meinen Sommerurlaub gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Wie üblich habe ich mir auch bei diesem Urlaub zuvor Gedanken gemacht, was man machen könnte und was man vor Ort beachten sollte.

Von einer Kollegin hatte ich auch schon von dem „tollen“ Landeanflug und vielen Flugschleifen über der Insel gehört. Doch zum Glück – das Wetter und die Winde waren wohl mit uns – hatten wir einen ganz entspannten und sanften Landeanflug ganz ohne Komplikationen.

2. Madeira ist ja für seine vielen Wanderwege bekannt. Was war für dich die schönste Wanderung und warum?

Urlaub auf Madeira ist etwas ganz besonderes, denn die Insel bietet für jeden etwas – sei es nun die Naturverbundenen, die Wander-Freaks oder die, die Abenteurer sind. Nun ja… wandern ist nicht ganz so das, was ich in einem Urlaub machen würde, daher habe ich einen großen Bogen um Wanderwege gemacht.

Naja… fast… eine kleine Wanderung gab es dann doch im Ribeiro Frio zu einem Aussichtspunkt. Wir hatten uns für einen Weg entschieden, bei dem wir kaum Höhenmeter überwinden mussten – also für Wanderanfänger ideal. Die Aussicht am Ende des Weges war echt schön und die – für Wander-Neulinge vorhandene – Anstrengung hat sich gelohnt.

Blick Ribeiro Frio (Foto © Nadine Milbradt)

3. Teilst du deinen Geheimtipp mit uns? Was ist der schönste Ausblick und vielleicht gleichzeitig der schönste Fotospot?

Madeira ist voller Fotospots… ich weiß gar nicht, was ich als wirklichen Geheimtipp bezeichnen würde. Die Insel ist klein und ich glaube, dass alle Ecken bereits entdeckt wurden. Was ich besonders schön fand und auf keinen Fall verpasst haben wollte, war unsere Fahrt auf den Pico do Arieiro.

Pico do Arieiro (Foto © Nadine Milbradt)

Der Pico do Ariero ist einer der größten Berge Madeiras und als wir oben angekommen waren, waren wir einfach nur noch sprachlos. Man hätte fast denken können, dass man in einer anderen Welt angekommen sei. Es war einfach wunderschön und es sah alles noch so unberührt aus. Wer mag, kann von hier aus auch einige Wanderungen unternehmen.

Madeira bietet wirklich viel – und vor allem viel Natur. Wir haben zum Beispiel eine Bootstour gemacht und Pottwale gesehen. Es war einfach toll, diese großen Lebewesen in freier Natur zu sehen. Fast genauso toll war es, an Europas höchster Steilküste – dem Cabo Girao – zu stehen und über 500m in die Tiefe zu blicken. Das sollte man übrigens nur tun, wenn man keine Höhenangst hat. 😉

Cabo Girao (Foto © Nadine Milbradt)

Bei einem Ausflug nach Porto Moniz konnten wir auch unsere Beine in einen der Lavapools stecken. Bei den sommerlichen Temperaturen kam die Abkühlung genau richtig. Mit den Felsen ringsherum und der Lage direkt am Meer war das einfach einmalig.

Porto Moniz (Foto © Nadine Milbradt)

Nadine bloggt regelmäßig auf: „Die Welt ist mein Dorf“ Die Seite ist während meines Auslandssemesters in Portugal entstanden – ich wollte festhalten, was ich sehe und erlebe. Daraus ist nach meiner Rückkehr dann mehr geworden, so dass ich nun seit 3 Jahren hier von meinen Reisen und Erlebnissen unterwegs berichte – egal, ob nah oder fern. Mehr über Madeira findet ihr auch hier:http://dieweltistmeindorf.de/2017/09/madeira-ein-sommer-auf-der-blumeninsel/

Spannend! Vielen lieben Dank auch an dich, Nadine!

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Ja sagt mal, liebe Leser …. der Beitrag zeigt es ja ganz klar. Obwohl Madeira ziemlich erschlossen scheint, so hat doch jeder seinen ganz eigenen Tipp, oder?

Welchen Tipp hast du für uns? Bitte gleich rein in die Kommentare! Vielen Dank schon jetzt dafür.

Das war übrigens mein absolut erster sogenannter Roundup-Post. Mir hat es viel Spass gemacht und ich hoffe – die Impressionen meiner Bloggerkolleginnen Susanne, Janett und Nadine gefallen dir ebenso.

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit 🙂

2 Kommentare

  • Ein schöner Bericht, welcher mich gedanklich wieder auf die Insel gebracht hat. Meine Tipps :
    Die Meerwasserschwimmbäder in Puerto Moniz sind wirklich klasse. Sehenswert und badewert…
    Die Wanderwege bei Rabacal. Viel Nebel. Sehr mystisch. Unbedingt komplette Wechselkleidung einpacken. Wir waren nass bis auf die Haut, als wir wieder oben am Parkplatz waren.
    Bica trinken…
    Wanderung auf der Ponta de Sao Lourenzo. Lavanatur pur!
    Levada do Rei. Einfach, aber sehr schön.
    Picknick generell immer dabei haben. Kaum Einkehrmöglichkeiten unterwegs.
    Taschenlampe für Tunnellevadas.
    Seixal. Vom Ort aus kann man noch ein kurzes Stück alte unglaublich beeindruckende Küstenstraße mit Tunnel fahren. Rest selbst entdecken!

    Antworten
    • Hallo Anja,
      ja – ich finde auch, dass die drei tolle Informationen gebracht haben. Auch Deine Tipps nehmen wir in die Reiseplanung mal mit – und ich bin schon gespannt, was wir letztendlich alles schaffen werden! Vielen Dank! Lg Sandra

      Antworten

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