Tripp Tipp

Kurztripp Warnemünde – Impressionen

Lesedauer 8 Minuten
Fischerboote Alte Fahrt / Warnemünde

Da muss erst einer einen runden Geburtstag feiern, damit ich endlich mal nach Warnemünde komme. Wir reisen Donnerstags mittags an, alles ist ganz unkompliziert – die Autobahn frei und die Zimmer im Hotel fertig, der Seeblick – perfekt.

Einzig die Temperaturen spielen uns an diesem Wochenende einen üblen Streich. Kurz über Null … das heißt Non-Stop Fleece-Strumphose, Mütze, Schal und Handschuhe. Da wir so beeindruckt sind, von Rostocks beliebtestem Stadtteil, vernachlässigen wir mal die abgefrorenen Körperteile.

Teepott und Leuchtturm Warnemünde

In diesem Beitrag nehme ich dich nun mit über die berühmte Promenade, hin zu den beiden Wahrzeichen.

Den Ulrich Müther-Hyparschalenbau „Teepott“ sowie den knapp 37 Meter hohen Leuchtturm. Den hätten wir übrigens gern bestiegen – doch mit Anfang April waren wir zu früh. Extrem schade – wir kommen wieder. Doch auch so haben wir in den unterschiedlichsten Lichtverhältnissen und Perspektiven schöne Fotomotive in diesen beiden Gebäuden gefunden.

Strandkörbe Warnemünde

Die Saison ist eingeläutet – die Strandkörbe stehen für ihren Transport auf den Strand schon mal Schlange.

Ganz hinten im Bild sieht man die zwei größten Sünden des Ortes. Natürlich erfreuen sich diese großen Hotels riesiger Beliebtheit, möglicherweise sind sie prestigetauglich – mir persönlich sind sie zu unpersönlich. Aber – das muss man ihnen gut heißen – sie beherbergen natürlich viele Menschen auf einmal. Warnemünde ist beliebt und irgendwo müssen sie ja wohnen, die lieben Touris.

Relation – Fähre – Strand

Recht skurril fand ich den Anblick, vielmehr die Relation der just ausfahrenden Fähre. Diese Pötte, Fähren wie Kreuzfahrtschiffe, überhaupt mal zu sehen ist schon absolut ein Highlight und für viele der Grund hier nach Warnemünde zu kommen.

Doch wie stelle ich mir das vor? Da liegt man im Sommer gemütlich im Strandkorb und schaut auf die Meeresautobahn? Das ist wirklich verrückt. Aber zumindest nicht wirklich atemwegstauglich, denn – worüber sich natürlich die ganze Welt vor allem bei Kreuzfahrtschiffen aufregt, riecht man auch bei Fähren.

Nachdem wir also unseren Pötte-Guck-Hunger erst einmal gestillt haben – ziehen wir die andere Richtung des Strandes vor. Da wo die Luft wirklich nach Ostsee riecht. Hier geht es wunderschön entweder oben im Wald oder unten am Strand zum Aussichtspunkt Stolteraa. Gut 5 Kilometer beträgt die Strecke.

Wald Richtung Stolteraa
Blick von der Steilküste / Weg Richtung Stolteraa

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Aussichtspunkt ist fast ein wenig unspektakulär, fast hätten wir ihn übersehen – die Strecke dorthin – einmalig. Die bleibt mir im Herzen. Wir nehmen uns viel Zeit, bleiben immer wieder stehen. Lauschen dem Wellenrauschen und beobachten die rundgekullerten Steine, die machen so ein unverkennbares Geräusch. Tja und solltest du dich wundern, warum immer wieder so schöne Blüten am Strand liegen – dann schau mal nach oben, da winkt einer vom Regenbogen. Scheinbar finden viele Seebestattungen in Warnemünde statt.

rundgekullerte Steine
Blüte einer Seebestattung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir streifen kurz den Ostseefernradweg, der sich übrigens auch ganz gut – vor allem recht windgeschützt gehen lässt. Und ich komme einfach nicht drumherum – nochmal und nochmal diese wunderschönen Blüten zu fotografieren.

Ostseeradfernweg

 

 

 

 

 

 

 

Blütenzauber

Die Natur erdet uns ungemein und so allmählich treten wir den Rückweg nach Warnemünde an. Ein Teil der Gruppe zieht den vermeintlich sicheren Weg oben durch den Wald vor. Ich schließe mich der Gruppe an, die draufgängerisch, wild – mag man todesmutig sagen – den Weg am Strand bevorzugt. Man muss ganz klar sagen – die Steilküste ist stets abbruchgefährdet, jedoch – der Strand ist nicht gesperrt. Nach frischen und vor allem starken Regenfällen würde ich diesen Weg auf gar keinen Fall empfehlen. Warum erkläre ich gleich. Erst mal möchte ich zeigen – wie schön einsam wir es hatten ….

einsamer Strand bei Stolteraa / Warnemünde
Steilküste – Abbruchkante

 

 

 

 

 

 

 

Es ist jedenfalls irre zu sehen, wie die Natur beständig formt, wirkt, arbeitet. Völlig fasziniert betrachten wir die Steilküste von unten. Hier und da sind im Hang sind richtige Höhlen. Damit habe ich gar nicht gerechnet und nein – bitte kommt nicht auf die Idee, euch bei Regen hier unterzustellen. Und – Wahnsinn, wenn man sich den Vorgang vorstellen mag, wie so ein riesiger Baum, wie auf dem linken Bild den Abgang macht. Also wie gesagt – der Besuch dieser Küste sollte wohlüberlegt sein. (und nein, auch nicht klettern. Wir haben wirklich Schrift am Hang gesehen. Unfassbar.)

Steilküste bei Warnemünde
Höhlen im Hang

 

 

 

 

 

 

 

Heute scheint mit dem Hang wirklich alles in bester Ordnung – mein internes Paniksystem bleibt erstaunlich ruhig. Nicht das meiner Mutter – irgendein Instinkt sagt mir, ich sollte mal aus dem Flugmodus meines Handys gehen … Dingdong … da ruft sie schon an. Vermisst ihre Tochter – und ihren Mann. Wir sind wohlauf, schauen völlig begeistert weiter die Küste entlang, welche dann doch empfindlich schmal wird. Ein bisschen mulmig wird mir. Egal … es ist einfach so hammerspannend. Ja – auch ein wenig unvernünftig. Mag sein. Aber wie die kleinen Bäumchen aus dem Baum wachsen – ist doch faszinierend, oder? Wie könnte man da achtlos vorbeigehen. Knips, Klick, Weiter.

hier wird es schmaler …
…ein Baum aus dem Baum.

 

 

 

 

 

 

 

Dann müssen wir wirklich ein Zahn zulegen, die anderen in der Kälte warten lassen ist unfair und schließlich hält Warnemünde noch ein paar schöne Sachen für uns bereit.

Zum Beispiel die wunderschönen alten Häuschen, mit ihren kleinen Veranden. Wie hier, in der Alexandrinenstraße. Auf der Ecke zur Kirchenstraße befindet sich die Touristinformation, wo wir für einen recht moderaten Preis eine 90 minütige Stadtführung buchen. Die lohnt sich wirklich. Denn so erfahren wir unter anderem, was es mit dem hübschen Skulpturenbrunnen auf sich hat. Dieser bezieht sich auf den traditionellen Warnemünder Umgang.

Alexandrinenstraße / Warnemünde
Brunnen / Warnemünde

 

 

 

 

 

 

Und so richtig in den Bann gezogen haben uns die ganzen Molen beziehungsweise die Molenfeuer. Die Ostmole in rot – die Westmole in grün – und die farblose Mittelmole. Zwischen den beiden sogenannten Molenfeuern fahren in der Sommersaison um die 200 Kreuzfahrtschiffe ein und scheinbar ganzjährig die Fähren. Dazwischen tummeln sich dann immer noch ein paar Sonderlinge. Die kleine Jollenschule, die Ausflugskutter, die Segelboote, die Schwäne und und und …. ein echter Wahnsinn.

Westmole – grün
Ostmole – rot

 

 

 

 

 

 

 

Einfahrt einer Fähre – Faszination Hafen Warnemünde

Neben der kleinen Stadtführung bestiegen wir auch kurzerhand noch ein Ausflugsschiff zur Hafenrundfahrt. Das Schiff ist fast leer, die Abfahrt noch ungewiss. Als die Personen Nummer 9 und 10 das Schiff besteigen, klatschen wir – denn nun ist die Abfahrt sicher. Die zwei wissen nicht, wie ihnen geschieht – fanden es aber grundsätzlich gut. Auch diese Rundfahrt lohnt sich – wir erfahren alles, was man so auf die Schnelle über die großen, im Hafen ansässigen Firmen aufsaugen kann. 2 Werften, hier ist gerade das größte Kreuzfahrtschiff der Welt im Bau … 20 Decks, weit über 300 Meter lang. Paar Kabinen konnten wir erahnen. Oha. Kaum vorstellbar, Kranbau durch Liebherr, Verladung von Getreide – puh hier staubt´s…. alles hochspannend, also rein mit euch in so einen Kutter.

Am Ende erfüllt mir die berühmte Alte Fahrt noch meine sehnlichen Wunsch – sie erstrahlt im warmen Abendlicht. So schön, diese bunten Fischerböötchen, der kleine Markt, die Akkordeonspielerin. Warnemünde hat mich doch wirklich in seinen Bann gezogen.

 

Alte Fahrt / Warnemünde
und noch mal die Ostmole … im satten Farbspiel

 

 

 

 

 

 

 

Fast ein wenig traurig und immer langsamer werden gehen wir zurück zum Hotel. Es ist unser letzter Abend – die Lichtstimmung fantastisch. Der Sturm pustet ein paar Kitesurfer am Strand entlang – soll ganz gut sein hier. Im Abendlicht schaut auch das wirklich irre aus ….

Kitesurfer
Kitesurfer Warnemünde

 

 

 

 

 

 

 

Wir sagen von Herzen Danke!

 

 

An dieser Stelle möchten wir uns von ganzen Herzen bedanken – bei dem – der hier so überaus große Spendierhosen anhatte.

Diese ganzen tollen Sachen – auf Einladung. Vielen vielen vielen Dank nochmals, es war eine ganz tolle Reise mit fantastischen Eindrücken!

 

 

Vielen Dank auch wieder an dich liebe Leserin, lieber Leser – ich freue mich immer sehr, wenn ihr virtuell mitreist. Und natürlich dürft ihr uns gern euren Spezial-Geheimtipp für unseren nächsten Warnemündebesuch im Kommentar hinterlassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben