Fährfahrt nach Norwegen – von Hirtshals nach Kristiansand
Du planst eine Fährfahrt nach Norwegen? Vielleicht mit dem eigenen PKW oder mit dem Wohnmobil? Vielleicht möchtest Du einfach nur wissen, wo wir so rumdüsen und wie solch´ eine Fährfahrt abläuft? In diesem Beitrag berichte ich über alles, was Du wissen musst. Ich persönlich hatte mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, irgendwo hatte ich gelesen, dass die meisten Passagiere seekrank würden und das eine Fährfahrt nach Norwegen eine mächtige Schaukelei sei. Das war es definitiv nicht und insofern kann ich Dir vorab auf alle Fälle die Fähren von Colorline empfehlen, denn genau mit einer solchen sind wir gereist. Aber wie immer fange ich von ganz vorne an:
Inhalt:
Die Buchung der Fährtickets von Hirtshals nach Kristiansand
Die Tickets für die Fährfahrt nach Norwegen bucht man ganz einfach online. Dafür gehst Du auf die Webseite:https://www.colorline.de/hirtshals-kristiansand Wir haben einige Wochen im Voraus gebucht, wie kurzfristig Tickets für die Fähren nach Norwegen verfügbar sind, hängt natürlich von der Reisezeit, der Route und der Uhrzeit ab.
Und hier kommt auch gleich mein erster Spartipp – wenn Du ein wenig Geduld hast, hangele Dich doch einfach durch das norwegische Pendant der Seite. (www.colorline.no)
Die Buchungsmaske ist exakt die Gleiche, die wirst auf der gleichen Fähre sitzen und garantiert zur gleichen Zeit ankommen. In unserem Fall bedeutete das eine Ersparniss von gut 30 Euro. Sitzplätze haben wir nicht reserviert, ist aus meiner Sicht auch nicht nötig.
Warum die Tickets auf der norwegischen Seite günstiger ist, kann ich Dir leider nicht erklären. Aber das ist im Endergebnis vielleicht auch nicht mehr so entscheidend. Wenn du der norwegischen Sprache nicht mächtig bist, dann öffne einfach beide Seiten parallel und hangle dich Schritt für Schritt durch. Irgendwo muss man Deutschland ankreuzen, das wäre dann Tyskland. Und beim Bezahlen solltest du dich dann lediglich für nur eine entscheiden.
Nun wollen wir aber mal los.
Die Anfahrt zur Fähre Hirtshals – Kristiansand
Wie Du im letzten Beitrag lesen kannst, sind wir es mit der Anfahrt entspannt angegangen und haben zwei Nächte in Norddänemark, in Skagen verbracht. Das war sehr schön, das würden wir immer wieder so machen. Denn dann schmiegt sich die Fährfahrt in ein Tagesgeschehen und man unterliegt nicht ausschließlich dem puren Reisestress.
Trotz google.maps und sämtlicher Navigations-Apps auf dem Handy beschlich mich dennoch im Vorfeld das Gefühl: Hoffentlich finden wir das richtige Terminal. Auch diese Bedenken erwiesen sich als völlig unbegründet. Die Anfahrt wird einem durch extrem gute Beschilderung sehr komfortabel gemacht. Schon weit im Vorfeld zeigen Verkehrsschilder die Fährterminals für Colorline und natürlich auch für alle anderen hier agierenden Fährgesellschaften an.
Schneller als wir gucken können geht es durch die Kontrolle – hier zeigen wir lediglich kurz unseren Personalausweis. Den dann gleich parat zu haben, ist auf alle Fälle eine gute Sache. Augenscheinlich wird auch hier gleich das Kennzeichen gescannt oder zumindest mit dem Perso abgeglichen. Wie auch immer – es wurde keinerlei Buchungsbestätigung, wie zum Beispiel die Mail, gefordert. Einfach durchfahren. Sehr sehr unkompliziert.
Kurz darauf werden wir von einem Ordner in leuchtend gelber Weste zur Sicherheit nochmals gefragt: „Kristiansand?“ Wir stimmen zu und er lässt uns frei, ob wir uns in Linie 14 oder 15 anstellen wollen.
Zudem bekommen wir einen großen Zettel auf dem ein „K“ aufgedruckt ist und ein Hinweiszettel, die Gasflaschen zu schließen.
Der ganze Fährhafen ist mit vielen, durch weiße Linien abgetrennte Fahrspuren markiert. Diese sind ebenfalls unverkennbar nummeriert und so finden wir recht schnell unsere und stellen uns zu den bereits Wartenden.
Wir sind etwas zu früh da, das macht aber überhaupt nix. Hier vergeht die Zeit wie im Fluge. Einmal zum Toilettenhäuschen watscheln, wer mag kann auch ins Servicegebäude, da soll es Kaffeeautomaten geben. So dann und wann schiebt sich auch eine ankommende Fähre ins Bild und schon ist die Wartezeit vorbei und eine nach der anderen Warteschlange wird nun vom Ordner losgeschickt.
Endlich geht es auf die Rampe, die große Luke schluckt nun ein nach dem anderen und wir sammeln uns alle im erstaunlich großen Bauch der Fähre… ich finde es ja immer wieder spannend, wieviele Fahrzeuge da rein passen.
Die Reifen quietschen ein wenig auf dem feuchten Boden und schlussendlich erreichen wir die Parkposition. Falls Du das zum ersten Mal machst – nicht wundern, die Autos stehen wirklich recht eng.
Handbremse schön fest anziehen. Habseligkeiten an sich nehmen, warm anziehen und dann raus aus dem Auto. Wer eine Alarmanlage im Fahrzeug hat, könnte versuchen ihr zu erklären, dass die nächsten Stunden und Minuten kein Diebstahlversuch geschieht – sondern das Meer eben ein wenig schaukelt. Andernfalls gibt es immer wieder schöne Jaulkonzerte in diesen Parkdecks.
Und nun? Was tun auf der Fähre nach Norwegen?
Und dann beginnen je nach Deinem Empfinden kurze oder lange 3 Stunden und 15 Minuten. Mir war die Fährfahrt von Hirtshals nach Kristiansand kurzweilig. Denn zunächst versuchen wir uns erst mal zu orientieren. Dazu mache ich mir immer ein Foto, wo unser Auto steht und direkt danach findet sich meistens ein Übersichtsplan.
Unsere Fähre hat 9 Decks und wir haben die kleine Tradition zumindest einen „Fährkaffee“ zu trinken. Dazu wollen wir die Fähre aber erst einmal starten lassen und suchen uns einen Platz mit gemütlichen kleinen bunten Ledersesseln.
Irgendwann fährt die Fähre dann endlich los. Das ist eigentlich das Highlight und wir stürzen an Deck. Möwen kreischen und erhoffen sich ein wenig Futter. Der Schlot bläst unmoralisch finsteren Dampf aus und dann gibt der Käpt´n Gas. Kaum drei Fotos später sind wir aus dem Hafen und Dänemark wird immer kleiner.
So. Zeit für unseren Kaffee. Um sich einen zu besorgen, gibt es verschiedene Foodcourts und um ihn dann zu genießen eine Menge Sitzgelegenheiten entweder direkt im Restaurant oder in Lounges. Das ist wirklich alles geschmackvoll eingerichtet und so essen und trinken wir in aller Ruhe. Über Geld darf man ab hier nicht mehr wirklich nachdenken. Die Preise in den nordischen Ländern sind einfach anders als bei uns in Deutschland, aber dazu werde ich in einem anderen Beitrag noch was schreiben.
Essen, ein bisschen an Deck gehen, vielleicht noch ein Kaffee trinken, was lesen, Fotos bearbeiten und bisschen träumen.
Die Zeit verrinnt und ehe wir es uns versehen, taucht Land, taucht Norwegen am Horizont auf und weil ich das irgendwie aufregend finde, stehe ich spätestens ab diesem Zeitpunkt wieder an Deck, bis die schnorrende Stimme aus den Lautsprechern sagt, wir sollen uns zu den Autos begeben. Doch noch ist ein wenig Zeit.
Während wir uns dem Hafen von Kristiansand nähern, kristallisiert sich die schöne große Aida heraus, die hier gerade ankert. Und ich dachte, wir würden an einen ganz verborgenen Ort reisen 😉 … kleiner Scherz…
Die Stimme schnorrt – und dann bin ich froh, dass ich mir abfotografiert habe, auf welchem Deck wir stehen. So kann ich ganz entspannt zur richtigen Tür und muss nicht suchen. Auf den kleinen Fähren ist das sicherlich kein Problem aber glaube mir, Du willst nicht die sein, die im letzten Moment ihr Auto sucht. (Ist uns ott sei Dank noch nie passiert.)
Tja, und dann sitzen wir wieder im Auto und einer nach dem anderen quietscht die Rampe runter. Ab hier stehen wir in einem ellenlangen Stau, der sich zudem noch an der Zollkontrolle vorbeischiebt. Da wir nichts zu verzollen haben, interessiert uns der Part weniger.
Unfassbar viele Camper verlassen in Kristiansand mit uns die Fähre und wir sind gespannt, was wir alle in diesem riesigen Land erleben werden. Den Touristrom nicht ganz unkritisch beäugt hat Mike in einem sehr ehrlichen Bericht über die Lofoten.
Und was ich absolut nicht auf einer Fährfahrt nach Norwegen brauche – und was es dennoch gibt:
Ja, man mag es kaum glauben. Auf dieser Fähre gab es eine Spielhölle. Mir fehlt völlig der Zugang zu dieser Materie. Auf alle Fälle war der Raum schön bunt.
…wir sind wohlbehalten an Land, ich habe niemand über der Reeling hängen sehen und alles lief wirklich organisiert ab. Wie eingehend schon gesagt – diese Fährfahrt nach Norwegen mit Colorline kann ich dir empfehlen und auch wenn es aufgrund der Namensnennung den Anschein erweckt, so werde ich in keinster Weise für diesen Bericht bezahlt.
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Fazit: Fähre Hirtshals – Kristiansand mit dem Wohnmobil
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Buchung der Tickets als auch die Abwicklung des Check In und Fährfahrt nach Norwegen selbst, excellent geklappt hat. Falls Südnorwegen nochmal auf unserem Reiseprogramm auftaucht, würde ich wahrscheinlich die Route genauso wieder wählen.
Was mir wirklich gut gefallen hat, dass man sich während der Fahrt frei bewegen konnte. Selbst ein Gang auf das Parkdeck war möglich – ganz unabhängig, ob das auf einer solchen Fahrt nötig ist.
Hast Du Fragen zur Fährfahrt? Habe ich irgendwas vergessen, was ich noch erwähnen sollte? Dann schreibe mir gern in die Kommentare. Und ansonsten schau gern bald wieder rein… wir reisen insgesamt 4 Wochen, da wird der eine oder andere Bericht abfallen.
Bis bald!
Autorin: Sandra Hintringer
14 Kommentare
Hast du eine Übernachtungsempfehlung in Skagen?
Danke Dir, auch für den Bericht!
Hallo Didi,
wir waren beim Grenen Campingplatz, schau gerne mal den Skagen Bericht durch.
Lg Sandra
Hallo,
danke für den tollen Bericht. Wir haben auch diese Fähre für den Sommer gebucht und nehmen aber unseren Hund mit. Weißt du wie das mit Hund in der Box abläuft?
Hallo Corina. Auf unserer Fährfahrt saßen Leute mit Hund sogar auf dem Sonnendeck ohne Box. Hier gibt es mehr Infos: https://www.faehren-norwegen.de/.cms/Faehre-Haustier/1232
liebe Grüße
Sandra
Hallo Sandra ,
Erstmal vielen Dank für Deinen Bericht.
Wir werden Ende Februar die Fähre nutzen.
Kann ich wirklich während der Fahrt zum Womo gehen um nach den Hunden zu
sehen?
Vielen Dank im Voraus
Gruß aus der Eifel
Rüdiger
Hallo Rüdiger. Dafür kann ich Dir leider weder eine Erlaubnis noch eine Garantie geben. Auf unserer Tour war es möglich, zum Auto zu gehen. (PS: Ich habe keine Hunde, nur damit keine Missverständnisse entstehen).
Gute Reise!
Lg Sandra
Der Tip auf color-line . no zu buchen ist an sich schon deinen Kommentar wert
und man kann Bares sparen.
Vielen Dank dafür.
Schön, das freut mich! Lg Sandra
Hallo Sandra, wie lange dauert es ca, bis man in Kristiansand von der Fähre runter ist? Deine Erwähnung von „ellenlangen Staus“ ist da ein wenig furchteinflößend. Könnte für die weitere zeitliche Planung hier eine Angabe gut gebrauchen.
Lieben Dank!
Mareike
Hallo Mareike,
eine genaue Zeitangabe kann ich leider nicht geben – es ist gut, sich einfach darauf einzustellen, dass es ein wenig dauern kann. Effektiv war es bei uns vielleicht eine halbe Stunde. Also eigentlich kein Ding – aber einfach runterrollen ist es eben auch nicht. Lg Sandra
Hola Sandra, wir wollen Anfang Juli die Fähre hirthals Kristiansand mit Wohni nehmen, haben aber Schwierigkeiten, genau den Tag festzulegen.. Wie voll sind denn die Fähren ? ist das Risiko tragbar, erst vor Ort das Ticket zu kaufen ? Oder gammeln wir dann mit etwas Pech tagelang in Dänemark ?
LG
Tom
Hallo Tom,
hm, das ist eine schwierige Frage und sicherlich Momentaufnahme, wie voll eine Fähre ist. Unsere war voll und ich war froh, dass wir ein Ticket vorher gebucht hatten. Wenn man flexibel ist, lässt sich sicherlich auch kurzfristig was machen. Zum Thema „rumgammeln“ in Dänemark – uns hat es in Norddänemark extrem gut gefallen – da hätten wir auch locker eine Woche rumgebracht 😉 … Lg Sandra