Ein Euro, Ein Euro …. uuuuh …. ich habe einen Marktstand auf dem Flohmarkt!
So lange ich noch voller frischer Eindrücke bin, möchte ich Euch unbedingt teilhaben lassen an meinem heutigen Flohmarkterlebnis. Doch nicht nur das, Ihr findet in diesem Artikel ein paar Hinweise, wie Ihr Euch auf einen eigenen Stand vorbereitet.
Eine Weile hatte ich mich schon im Netz und real umgeschaut, welcher Flohmarkt für mich wohl der Richtige wäre und bin schlussendlich einer Empfehlung aus dem Netz gefolgt. Auf manchen Märkten wird eher Antik verkauft, manchmal sind es Klamottenorientierte Märkte. Ich brauchte eine gute Mischung und … …muss sagen, ich bin mehr als positiv überrascht. Ich habe den Markt vor dem Hornbach Grünbergallee 279 in Schönefeld ausgewählt. Hier kann man direkt am Stand das Auto parken, ebenso existieren genügend Kundenparkplätze. Auch die Anreise mit der S-Bahn bis zur Grünbergallee ist gut machbar. Günstig ist es natürlich immer, zu zweit hinzugehen. Da ich trotz allem heute alleine war – kam mir das Parken am Stand mehr als gelegen – sonst hätte ich schon das erste logistische Problem. Kisten ausladen – Auto wegbringen, Kisten stehen alleine da. Würde ich nicht empfehlen. Denn bereits noch weit vor Öffnungszeit strolchen schon die ersten Käufer durch die Reihen und genieren sich auch nicht, in die noch verschlossenen Kisten zu lugen. Unglaublich. Und das alles noch vor 7.00 Uhr.
Ab 6.00 werden nämlich hier die Stellplätze vor Ort vergeben, eine Anmeldung ist nur möglich, wenn Ihr einen festen Marktstand mit Überdachung buchen möchtet. Der laufende Meter auf der Freifläche kostet 6 Euro. Mit 3 Metern macht man eigentlich nichts falsch. Die Standgröße wird hier leger gehandhabt. Auf anderen Märkten habe ich schon erlebt, dass per Kreidestrich exakt 3 Meter abgemessen werden. Hier heute jedenfalls nicht.
Ab 8.00 ist dann offizielle Eröffnung. Haha. Ich bin 6.30 da und genau ab diesem Zeitpunkt verkaufe ich teilweise gleich aus den Kisten heraus. Waaaahnsinn. Der Markt geht also sehr gut. Hingefahren bin ich mit 5 Umzugskisten, zurück mit 2. Das ist prima, denn ich geh´ vorzugsweise trödeln, weil ich die Dinge aus dem Keller räumen muss. Ganz so ernst sollte man das Händlersein nicht nehmen, denn die Kunden sind teilweise doch auch dreist. Möchte man irgendein topTeil für zum Beispiel 5 Euro verkaufen – scheuen sich viele nicht, es ernsthaft für 1 haben zu wollen. Am liebsten noch geschenkt. Bischen aufpassen muss man auch, denn so landete heute zum Beispiel eine Wetterjacke (wohlgemerkt schlappe 3 Euro wollte ich dafür haben) schon mal hinter meinem Rücken im Beutel. Gott sei Dank bin ich durch meinen Job extrem auf Beobachten geschult und mir entgeht fast nichts.
Bewährt haben sich bei mir die Wühlkisten – alles zu einem Preis, Preis groß angeschrieben. Also alles für 1 Euro oder so. Das senkt die Schwelle extrem, denn kein Käufer will wegen diesen kleinen Beträgen an jedem Stand fragen. So wird schneller nach dem Geld gewühlt, als ich gucken kann. Süss, wie manch eine ältere Dame kurz in den Büchern kramt, eins hochgehoben, kurz damit gewedelt und schwupps landet es im Trolly. Was soll man da groß verhandeln. So gehts einfach leicht.
Kleidung hänge ich auf eine Kleiderstange, das wirkt etwas feiner, als wenn sich die Klamotten alle in einem Haufen am Boden befinden. Leider hat der Sturm meine Stange heute mehrmals umgeweht, schlussendlich habe ich sie mit einem Springseil am Heckscheibenwischer fixiert. Mit dabei habe ich immer Zettel um Preise mit einem dicken Stift anzuschreiben, Klipps um Preise direkt am Schuh oder an der Klamotte festzuklemmen. Klammern um zum Beispiel Röcke schick an einem Bügel zu befestigen. Wühlkisten sollten immer etwas höher stehen, keiner bückt sich auf so einem Markt gern mehr als 300 mal und gut so viele Stände schätze ich mal sind dort.
Egal was auf dem Markt passiert, ich bin ständig am Räumen und Umbauen. Das gibt so eine gewisse Dynamik – Trödelmarktbesucher sind immer auf der Suche nach dem einen besonderen Schnäppchen. Rumwurschteln und Räumen lädt sie total ein, so meine Erfahrung. Auch die Wühlkisten ab und an mit neuen Sachen bestücken ist total toll, denn Trödelkunden laufen selten nur eine Runde. Und dennoch ist es gut, ein paar höherwertige Sachen dabei zu haben. Technik oder auch Kristalle – somit ist die Standmiete meistens garantiert. Generell empfehle ich eher nicht zu sitzen – ich finde Marktstände an denen gesessen wird meistens langweilig und dann wird auch weniger verkauft. Achtet mal darauf.
Kurz nach 13.00 Uhr begannen die ersten Händler ihre Stände einzuräumen und dann verflüchtigt sich so ein Markt ziemlich schnell. Fand ich persönlich etwas zu früh. Da aber die Besucherströme früh und vormittag sehr gut waren, konnte ich damit leben.
Fazit: Diesen Markt kann ich voll und ganz empfehlen. Als Käufer und Verkäufer.
Nun interessiert mich natürlich, wo und was Ihr so trödelt.
2 Kommentare
Das wurde sehr schön beschrieben viele Beobachtungen kann ich teilen.
Hallo Uwe. Danke. Freut mich sehr zu lesen.