Baden im ehemaligen Braunkohletagebau bei Leipzig

Wir beginnen unsere Tour am Kap Zwenkau am Zwenkauer See. Über die A38 ist das im Entstehen begriffene Ausflugsgebiet sehr gut zu erreichen. Dieses sogenannte Tagebaurestloch ist teilweise bis zu 48 Meter tief und bietet bereits jetzt schon vielseitige Freizeitmöglichkeiten. Sieben Jahre dauerte die Flutung, nachdem knapp 80 Jahre Braunkohle gefördert wurde.
Die meisten Besucher, die ich heute hier sehe, sind auf dem Rad oder per pedes auf dem asphaltierten Uferweg unterwegs. Vom Kap Zwenkau fährt die Santa Barbara, das Fahrgastschiff los und auch ein Badestrand lässt sich schon erahnen. Und natürlich entstehen auch hier eine Menge schicker Eigenheime, ein Hafengelände ist im Bau und im Ausflugsrestaurant Pelle genießen wir einen wirklich tollen Blick über den See. Doch was am meisten besticht, ist die unglaublich blaue Farbe des Sees.
Gestärkt durch ein leckeres regionales Mittagessen fahren wir weiter zum Störmthaler See. In der Nähe des Bistro Vineta befindet sich ein ausreichend großer kostenpflichtiger Parkplatz und schon sind wir auf einem weiteren Uferweg unterwegs. Auch der Störmthaler See besticht durch sein glasklares Wasser.
Doch die eigentliche Besonderheit ist die Vineta in der Mitte des Sees. Eine Kirche. Genau dort im See verankert, wo sich einst doch recht große Gemeinde Magdeborn befand. 3200 Menschen lebten einst hier und wurden im Zuge des Braunkohlebergbaus sicherlich unter großem Protest umgesiedelt. So schön diese hier wachsende Naturlandschaft ist, so schwer vorstellbar ist es für mich, dass einfach komplette Dörfer und damit natürlich auch Heimat verschwindet. Ich hoffe zu sehr, dass alle Bewohner ein geeignetes Fleckchen Erde nun wieder wenigstens ihr zu Hause nennen können. Einziges wirkliches Überbleibsel ist ein großer Kastanienbaum.

Es geht weiter zum Markleeberger See und ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Kanunationalmannschaft trainiert gerade in der hiesigen Wildwasseranlage, um sich möglichst elegant durch die gefährlichen Strudel zu manövrieren. 


















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