Der optimale Rundgang über das 136. Baumblütenfest in Werder / Havel
Heute habe ich es mal wieder gewagt. Ich habe zum zweiten Mal das zweitgrößte Volksfest, das Baumblütenfest in Werder an der Havel besucht. Wenn ihr noch nie dort wart, dann empfehle ich euch hier eine aus meiner Sicht optimale Runde.
Der Weg zum Fest
Mit dem RE1 fahren wir zunächst von Berlin Ostbahnhof nach Werder. Zustieg ist auch in Berlin Alexanderplatz, Hauptbahnhof, Zoo, Wannsee sowie in Potsdam Hbf und Charlottenhof möglich. Der Regionalzug gehört zum Verkehrsverbund Berlin Brandenburg und somit könnt ihr ein ganz normales S-Bahnticket lösen. Die einfache Fahrt kostet 3,30 Euro. Wenn ihr eine Monatskarte für Berlin habt, dann braucht ihr nur ein Anschlussfahrausweis für den „C“ Bereich (1,60 Euro).
Der Zug ist natürlich mehr als gut gefüllt und nach 48 Minuten Geschnatter und auch musikalischer Beschallung drängeln sich hunderte Menschen auf den Bahnsteig in Werder. Wir sammeln uns in der Gruppe und zu acht machen wir uns auf den Weg durch die für meinen Geschmack heute etwas zu enge Unterführung. Irgendwie habe ich seit Düsseldorf und auch einer vergangenen Tunnelerfahrung bei einer LoveParade ein mulmiges Gefühl. Und auch heute wird es ausreichend gefüttert. Es reicht den Leuten nicht, dass es sehr eng ist und wir auch nur langsam da durch kommen, nein, ein paar besonders schlaue zünden ein Bengalisches Feuer. Die ganze Unterführung leuchtet rosa und qualmt. Nix wie raus da und durch die Polizeikontrolle auf das Veranstaltungsgelände.
Die Runde
Der Weg führt uns zunächst zur Friedrichshöhe. Eine lange Treppe will gestiegen werden, doch die Mühe wird mit einem kastanienbestandenen Biergarten sowie einem prächtigen Ausblick auf die Havel belohnt. Hier lohnt sich übrigens noch mal ein rustikaler Toilettenbesuch, die DDR lebt sage ich nur. Zumindest in diesen WC-Räumen. Doch was zählt sind letztendlich die Wasserhähne, letztes Mal Hände waschen, ab jetzt gibt es dann nur noch Dixi.Über den Hohen Weg geht es weiter durch die Eigenheimsiedlung auf der Friedrichshöhe. Mehrere Gärten laden zum Wein trinken, Kuchen essen und Aussicht geniessen ein. Der Wein kann an jedem Stand gekostet werden und wird dann aus Sicherheitsgründen direkt aus Fässern in Plastikflaschen umgefüllt. Dieses Jahr liegt der Preis bei 7 Euro pro Flasche. Die Sorten sind wirklich vielfältig und so verweilen wir ziemlich lange in zwei verschiedenen Gärten und schauen von der Höhe auf´s Wasser und Richtung Potsdam. Bänke und Strohballen stehen bereit, doch es kann durchaus hilfreich sein, eine Picknickdecke dabei zu haben. Dieses Jahr haben wir unglaublich Glück, es sind wirklich ganz prächtige Baumblüten zu sehen.
Wir folgen dann weiter dem budengesäumten Hohen Weg, laufen an der musikdröhnenden Bismarckhöhe vorbei und kommen dann runter Richtung Plantagenplatz. Unter den Linden geht es entlang direkt auf die Insel. Hier findet ein na sagen wir mal üblicher Rummel mit allerlei Fahrgeschäften statt. Auf dem Markt spielt eine Band und wirklich überall gibt es ausreichend Möglichkeiten ziemlich entspannt und ohne Anstehen an den Buden kleine Leckereien zu essen.
Alles in allem sind wir nun bereits seit gut 5 Stunden unterwegs und machen uns nun durch die Lindenstraße auf zur Schiffsanlegestelle. Hier blühen noch mal so richtig schön die Mandelbäumchen, es lässt sich weder mit Worten beschreiben, noch kann ich es vernünftig mit meinem Handy abbilden. Einfach hinfahren, es ist toll. Wohl die allerbeste Entscheidung ist es, mit dem Schiff zurück nach Potsdam zu fahren und für 9 Euro pro Person macht die einstündige Fahrt über den Schwielowsee vorbei an Caputh und Geltow und letztendlich der Kanukaderschmiede Potsdam wirklich Spaß. Tausendmal besser, als mit überalkoholisierten Leuten im Regionalzug zu sitzen. Ab Potsdam Hauptbahnhof fährt dann wieder die S7 zurück nach Berlin.
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