Was macht eigentlich einen guten Weihnachtsmarkt aus?
Die Saison der Weihnachtsmärkte geht los und auch ich stehe wie jedes Jahr vor mindestens zwei Fragen. Die erste Frage lässt mich überlegen, ob ich überhaupt auch nur einen Weihnachtsmarkt besuchen werde.
Rein intuitiv schreit es aus mir heraus sofort JA. Aber warum eigentlich? Sobald ich anfange rational zu überlegen, fällt mir ein, dass es ja doch auf den Märkten irgendwie immer das Gleiche ist. Dudelnde Musik, zuckersüßer Geruch welcher mich nicht besonders lockt, sündhaft teueres Handwerk und wie man munkelt auch gepanschter Glühwein. Das ist mir jedoch egal, denn den trinke ich grundsätzlich nicht.
Diese Überlegungen geben mir die direkte Überleitung zur zweiten Frage… Auf welchen Weihnachtsmarkt werde ich gehen um genau diese Sachen nicht zu erleben, sondern einfach mal was anderes. Hm. Die Qual der Wahl. Laut der lokalen Presse gibt es in Berlin so um die 50 Weihnachtsmärkte, alle zu besuchen – utopisch.
Ich gehe die Liste durch und finde einen Hinweis auf den ersten Kreuzberger Wintermarkt der Berliner Originale. Im Bergmannhof an der Bergmannstraße 5-7. Aha. Sofort macht mein Gehirn ein Häkchen. Diesen Kiez mag ich und rein zufälligerweise sind wir auch noch zum Abendessen dort verabredet und ich kann meine 3 Begleiter davon überzeugen, wenigstens mal kurz drüberzulaufen. Eine halbe Stunde geben Sie mir Zeit – großartig. Was mich ein wenig angelockt hat, ist die Ankündigung regionaler Anbieter.
Kleine Hinweisschilder weisen von der Bergmannstraße aus den Weg. Sehr speziell gibt es die Möglichkeit mit einer Rolltreppe in den Bergmannhof hinaufzufahren. Zunächst sehe ich Bretterbuden aus hellem Holz und direkt darauf dringt ein intensiver Käsegeruch in meine beiden leicht verkühlten Nasenlöcher. Raclettekäse aus der Schweiz. Seifen, Gewürze in schicken Döschen, Lederwaren, paar sehr nette kulinarische Köstlichkeiten, eine neue Firma aus Luckau mit total schöner Schokolade, natürlich Glühweinstände – ich glaube ich habe 2 gesehen, Gemaltes und nicht zuletzt mein Lieblingsstand mit vielen vielen Gläschen selbstgemachter Marmelade.
Das „Marmelädchen Weißensee“. Und da ist es, was ich suche. Ein Stand, welcher nicht auf jedem Markt zu finden ist. Die Einzigartigkeit, das ist es, was für mich einen guten Weihnachtsmarkt ausmacht. Ich lasse die Gläschen ein wenig auf mich wirken.
Von Holunder über Pflaume mit Zimt zu Quitte mit Orange. 28 Sorten stehen direkt da aber eigentlich gibt es im Sortiment wohl über 50. Alle Marmeladen stellt Herr Dinse eigenhändig her und verkauft sie auch ganzjährig in seinem Laden in Weißensee in der Langhansstraße 55. An diesem Stand verweilten wir eine ganze Weile und so nach und nach entschlossen wir uns alle 4 auch alle zu einem Gläschen. Im Nebenangebot gab es auch noch eine Menge diverser Senfsorten der Berliner Senfmanufaktur. Absolut zu empfehlen.
Das große Plus am Wintermarkt in Kreuzberg:
Da dieser Markt noch recht neu ist, kann man ganz in Ruhe bummeln. Obwohl wir Samstag abend dort waren, waren überschaubar viele Besucher da. Außerdem liegt dieser Markt geschützt in einem Innenhof, somit blieb uns eisiger Wind erspart. Auch sehr schön.
Und hier noch die Öffnungszeiten:
Sonntag – Donnerstag: 13.00 – 21.00 Uhr
Freitag und Samstag: 13.00 – 22.00 Uhr
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