Kurztrip nach Dresden
Manchmal wird man mit einem Ticketgeschenk zu seinem Glück gezwungen und so fahren wir dieses Mal für einen Kurztrip nach Dresden. Eine wunderschöne Stadt, welche sich hervorragend für einen Kurztrip eignet. Am späteren Freitagabend erreichen wir unser Hotel. Marcus hat bei der Buchung eine fantastische Wahl getroffen. Wir checken ins Westin am Elbufer ein und vom Zimmer haben wir Blick auf die erleuchtete Altstadt. Also die Augustusbrücke, Frauenkirche, Residenzschloss, die Katholische Hofkirche. Das ist wirklich schön.
Das Frühstück im Hotel ist in Relation zum Zimmerpreis mit 20 Euro relativ teuer – aber für frischen Smoothie und eine der auch sonst recht breiten Auswahl an Lebensmitteln, ist es für einen Kurztrip absolut super. Selbst Feinheiten wie 80° und 100° Wasser für die verschiedenen Teesorten werden geboten, das hat einfach Spass gemacht. Mit etwas Glück ergattert man einen Tisch an der Fensterfront und genießt beim Essen den Blick auf den Garten, die Elbe oder Teile der Altstadt.
Inhalt:
Kurztrip Dresden – erste Impressionen
Ein paar wirklich interessante Sehenswürdigkeiten konnten wir selbst trotz der kurzen Zeit in der Stadt besichtigen. Hier folgen mal fix ein paar Impressionen.
Die Elbwiesen – lassen von vielen Bereichen einen Blick auf die wunderschöne Altstadt frei.
Ein wenig gestaunt haben wir, als wir die Moschee entdeckt haben. Gleich, so dachten wir, ruft der Muezin vom Minarett – doch weit gefehlt. Das einer Moschee verdammt ähnliche Gebäude ist die alte Tabaksfabrik. Zur Bauzeit waren in der Stadt keine Fabriken erlaubt und so hat der Besitzer sich was einfallen lassen. Der einem Minarett ähnliche Turm war der Schornstein. Krass, oder?
Ganz kurz haben wir während des Kurztrips nach Dresden auch die Neustadt gestreift. Zum einen gibt es hier die sogenannte Kunsthauspassage. In mehreren kleinen Hinterhöfen befinden sich interessante Lädchen, hier und da riecht es schon mal nach Räucherwerk und in einigen Höfen sind die Fassaden sehr kreativ gestaltet. An einer ist das Regenwasserspiel angebracht. Alle volle und halbe Stunde tropft sich das Wasser den Weg durch die Konstruktion. Einfach mal nett, das anzuschauen.
Zum anderen finden sich in der Neustadt ein paar schöne Wandmalereien. Hippe Streetart in Dresden. Wir hatten davon im Internet gelesen – und wollten das sehen. Hier zum Beispiel eines am Kinder- und Jugendhaus Louise.
Besuch in der Bürstenmanufaktur Dresden
Auf dem Rückweg zum Altstadt haben uns zwei Läden wirklich begeisert. Die Bürstenmanufaktur und die Gebrüder Pfunds Molkerei. In der Molkerei war filmen und fotografieren explizit untersagt – das heißt, hier müsst ihr wirklich selber mal vorbeischauen. Der ganze Laden besteht aus kunstvoll gestalteten Wandfließen. Könnte auch ein schönes Museum sein, doch die kleine Verkaufstheke, gefüllt mit Käse, bezeugt – dass es sich hier um ein ganz normales Molkereigeschäft handelt. Wer mag kann hier ein Glas frische Milch oder Buttermilch kaufen.
Die Bürstenmanufaktur bietet vom Handbesen über die Staubwedel aus Strausenfedern, Rasierpinsel und ultrateure Besen alles, was das Hausfrauenherz begehrt. Eine kleine Handbürste aus Agavenborsten hüpft als Andenken in unsere Tasche. Mit 3 Euro noch am ehesten tauglich für eine schnelle Kaufentscheidung. Für eine Kleiderbürste zum Beispiel müsste man mit 35 Euro etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Bürsten und Pinsel anzufühlen – war ein echtes Erlebnis.
Der Bogenschütze in Dresden
Wieder am Elbufer, wieder auf dem Weg Richtung Altstadt – finden wir den hier. Den Bogenschützen. Dieser wurde 1902 von Ernst Moritz Geyger gestaltet. Spektakulär, aber das finden wir erst nach der Reise raus – der 1895 gegossene Erstentwurf ziert den Park Sanssouci.
Immer näher kommen wir der Altstadt – dieser Blick ist einfach fantastisch und wir können uns kaum satt sehen.
Das Highlight: Die Frauenkirche Dresden
Doch das eigentlich Highlight zieht uns weiter. Wir haben Eintrittskarten für die Kuppelbesteigung der Frauenkirche in der Tasche. Dieser Einladung unserer Familie folgen wir also supergerne. Tickets bekommst du übrigens hier (*).
Bevor wir aufsteigen – stärken wir uns im der Kirche nahegelegenen Tamakuchi-Sushi-Restaurant. Das war wirklich gut, lecker und somit geben wir es hier als Empfehlung gerne weiter. Außer Sushi gibt es auch noch viele andere Speisen. Wer also nicht mit Stäbchen kleine Reisröllchen balancieren möchte, findet garantiert ein Tellergericht…. und ja – wir sind auch solche Touristen, die ständig und überall ihr Essen fotografieren 🙂
Und dann folgt die Turmbesteigung. Circa gegen 16.15 erreichen wir den Eingang. Zunächst müssen wir die Gutscheine in Eintrittskarten umtauschen. Ein Aufzug führt uns auf die Höhe von 24 Meter. Dann müssen ein paar Steinstufen sowie eine 14% ansteigende Wendelrampe bezwungen werden. Zum Schluss klettern wir noch eine mehrstufige Eisenleiter hinauf – leicht außer Atem … erhaschen wir den ersten uns noch mehr den atemberaubenden Blick auf Dresden. Dieser Rundumblick ist gigantisch. Wir verweilen hier bis kurz vor der Schließzeit – 18.00. Ewig starren wir nach unten und entdecken immer mehr Details. Wundervoll und vielen Dank nochmal nach Leipzig an die Spender S & H-J.
Allmählich werden die Schatten länger und das Licht immer schöner … wir erhaschen Lichtmomente.
Ein toller Fotospot in Dresden
Und selbst, wenn es ganz dunkel ist – hat die Stadt (neben unzähligen Baustellen) viele wunderbare Ansichten zu bieten. Zur blauen Stunde stehen wir auf der Carolabrücke und warten, bis die Lichter an den Brühlschen Terassen angeschaltet werden. Jetzt läuft Marcus zu Hochtouren auf und ich denke, in einiger Zeit werden wir ein paar seiner tollen Aufnahmen zu sehen bekommen.
Und hier noch ein paar nächtliche Impressionen:
Dresden lebt, bebt, kracht und lacht. An dem Samstag, wo wir die Stadt durchschreiten, finden ungefähr 4 Feuerwerke statt. Immer wieder rumpelt es. Dazwischen mischen sich die Klänge der Straßenmusikanten und ab und an hupt auch mal ein Dampfer. Dann, wenn man im Bett liegt und denkt, jetzt wäre Zeit für Nacht, jubeln und klatschen die Leute noch in diversen Vorstellungen. Dresden hat eine lebhafte Geräuschkulisse – und – auch leider diverse Duftmarken. Wir vermuten, dass das mit den vielen Baugruben zu tun hat, wo viel altes Material emporgebracht wurde. Großstadt eben. Man überlebt es – aber zu den vielen wunderschönen Gebäuden passt es irgendwie nicht.
Und dann geht´s noch zur ältesten Schwebebahn
Ein wenig Zeit bleibt uns am Abreisetag, dem Sonntag. Wir fahren nach Loschwitz. Hier befindet sich die älteste Schwebebahn der Welt. Ist doch klar, dass wir da drin sitzen. Für 4 Euro pro Person werden wir in wenigen Minuten den Hang hinauf befördert.
Von oben eröffnet sich der Blick auf die Elbe und das legendäre „Blaue Wunder“. Die Loschwitzer Brücke. Fast kaum kann ich mich an meine Besuche in der Kindheit erinnern. Aber ich weiß wohl, dass ich schon mal da war. Das ist doch schon mal was.
Den Rückweg nehmen wir über den 2. Steinweg. Eine leicht unwegsame verwitterte aber trotzdem gut gehbare Treppe. Nur wenige Minuten braucht es für den Weg nach unten, welcher Teile vom Dichter- und Malerweg streift. An den Häusern sind Schilder angebracht, so erfahren wir, dass in diesem wunderschönen Haus der Maler und Zeichner Ludwig Richter gewohnt hat. Sehr sehr schön.
Fazit: Dresden ist auf alle Fälle nicht nur eine Reise wert. Wir werden sicherlich wiederkommen. Von Potsdam aus dauert die Fahrt mit dem Auto gute 2 Stunden, sofern der Verkehr mitspielt.
Wenn Du noch mehr von Dresden entdecken möchtest, empfehle ich Dir den Dresden-Reiseführer meiner Bloggerkollegin Jenny Menzel (*).
Hast du noch einen Geheimtipp für Dresden? Dann schreib´ ihn rein in die Kommentare. Wir freuen uns schon drauf!
Und wieder einmal sagen wir – vielen Dank für´s Mitreisen – und bis zum nächsten Blogeintrag!
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