27/28 Hawaii: Kealia Beach und die allerbeste Bootstour, die wir je gemacht haben…
Zunächst muss ich einen Werbehinweis einbauen. Unbezahlt – dennoch nenne und verlinke ich zum Teil Veranstalter und Marken, ganz schön verrückt mittlerweile – unsere Welt.
Na jetzt habe ich aber hier zum Abschluß der vielen Beiträge fast noch eine subreißerische Überschrift gewählt. Die allerbeste Bootstour – haha …. dazu muss ich sagen, dass ich bisher mit Marcus immer nur im Paddelboot saß. Zugegeben – soviel Dampf wie er immer hat, wenn er ein Paddel in die Hand bekommt – gleicht das fast einer Motorisierung. Aber ganz reell betrachtet ist das unsere erste gemeinsame Bootsfahrt auf einem motorisierten Katamaran. Sie startet am Ende des Tages, denn wir haben eine Sonnenuntergangstour gebucht. An unserem letzten Abend auf Hawaii. Ist das nicht romantisch?Doch zunächst beginnt der Morgen wunderschön. Es ist richtig schön warm. Woran wir das merken? Unsere Handtücher sind endlich mal astrein durchgetrocknet. Man lernt auf Reisen die kleinen, bei uns in Deutschland ganz üblichen Dingen, unglaublich zu schätzen. Mal sind es die heißen oder überhaupt die Duschen, mal das vegetarische Essen und hier in diesem Urlaub sind es die trockenen Handtücher. Dadurch, dass es in diesem Haus nur offene Fenster und Gazefenster gibt, weht die ganze Zeit das schöne Lüftchen und bringt uns das kleine Glück.
Wir hüllen uns also mal in ein richtig schön durchgetrocknetes Handtuch …. heeeeerrlich.
Danach frühstücken wir gemütlich und bereiten uns auf unsere Fahrt auf die Westseite der Insel vor.
Und damit nimmt das Unheil seinen Lauf. Wir haben alle unsere Wertsachen – also alle Schlüssel, Handys, Buchungsunterlagen …. einfach alles im Obergeschoß gelagert. Denn hier ist die einzige abschließbare Tür. Das Haus selbst steht ja wie gesagt – offen. Puh …. und dann fällt diese einzige abschließbare Tür zu und bleibt auch zu.
Der Schlüssel ist drin, die Handys sind drin …. alles ist drin und wir stehen wie die Deppen …. draußen. Keine Idee. Zunächst nicht …. All die üblichen Sachen, wie Schloß aufbiegen usw. funktionieren nicht. Die Tür ist quasi einbruchsicher. Was ja schön ist.
Nur im Moment ist genau das ein echtes Problem.
Dann kommt die erste größere Idee … Marcus holt die Leiter. Wir steigen einfach über die Fenster ein. Sind ja eh alle offen. Ha – denkste. Guck mal ….
Selbst wenn wir bis zum Ende der Leiter klettern – ist es echt schwer und auch gefährlich, von diesem schrägen Vordach durch ein Gazefenster einzusteigen. Es ist unmöglich …. wir verwerfen diese Idee und die Leiter kommt wieder weg ….
…wir sind richtig ratlos. Also wir haben ja weder Handy noch die Nummer der Vermieterin – und selbst wenn, sie ist auch gerade nicht auf der Insel. Wir brauchen jemand – der einen Schlüssel hat.
Ich laufe auf die Straße. Und wie es der Zufall will, fährt von dem übernächsten Grundstück eine Frau raus – ich schicke Marcus los …. fragen, ob sie die Vermieterin kennt. Ich meine, hier in so einer kleinen Siedlung kennt man sich doch ….
Was wir nun erleben ist Aloha pur. Die Frau kümmert sich – bis die Tür wieder offen ist. Völlig geduldig, meckert nicht ein mal, dass wir ihre Zeit stehlen. Es ist zufälligerweise die Reinigungsfrau unserer Vermieterin und es tut sich nach einigem Suchen, telefonieren und probieren ein Ersatzschlüssel auf.
Oh mann …. was hätten wir nur gemacht – wenn sie nicht gekommen wäre?
Ja – also – dann fahren wir jetzt mal los, oder?
Ungefähr eine Stunde werden wir brauchen, um am Hafen Port Allen anzukommen. Es bleibt noch richtig viel Zeit, also halten wir wie so oft an einem Strand. Dieses Mal wird es der Kealia Beach.
Hier gelingt es mir sogar mal, einen Surfer in Aktion zu erwischen.
Der Strand liegt direkt am Highway. Es sind genug Parkplätze da und der Strand wird auch bewacht.
Die riesige von gelbem Sand gefüllte Bucht, hatte, wann immer wir hier waren, eher wenige Besucher. Stets jedoch waren Sufer im Wasser, ihnen zuzuschauen macht viel Freude. Selbst hineingehen, muss ich gestehen, habe ich auch hier wieder ein Heidenrespekt vor den recht großen Wellen.
Danach fahren wir noch die Strecke südlich von Lihue und dessen Hafen ab. Ein Kreuzfahrtschiff ankert. Die Straße windet sich durch die grüne Landschaft und nach wenigen Minuten sind wir wieder am Highway. Von hier aus biegen wir nochmal durch den sogenannten Tree-Tunnel. Also den Baumtunnel. Die Baumspitzen neigen sich oberhalb der Straße zueinander, sodass ein zumindest dünnes Blätterdach entsteht. Das sieht sehr schön aus, aber allzu viel sollte man nicht erwarten.
Die Durchfahrt durch das historische Koloha ist nochmal schön, genauer besichtigt hatten wir es paar Tage zuvor.
In Port Allen, wo sich der Hafen befindet, ist es glühendheiß, sodass wir uns nicht zum ersten Mal ins gut klimatisierte Mc Donalds auf einen Kaffee retten. Dann stöbern wir noch ein T-shirt für Marcus, der Laden verkauft ausschließlich T-shirts, welche mit Lavagestein gewaschen werden.
Überpünktlich checken wir dann bei Holoholo-Tours ein unterschreiben das Merkblatt. Sagen brav ja, dass wir uns nochmals die Bootsregeln durchlesen, welche an einer Wand angeschlagen sind. Das das Meer rauh ist und auch tödliche Unfälle nicht ausgeschlossen werden können, lässt die Entspanntheit eher verfliegen und wir überfliegen den Rest des Textes.
Der Kapitän höchstpersönlich führt noch im Laden die Sicherheitsbelehrung durch. Dann läuft der Tross mit circa 30-35 Leuten Richtung Katamaran. So richtig kann ich mir noch nicht vorstellen, dass wir da alle drauf passen auf das kleine Schüsselchen.
Angekommen – alle müssen nun ihre Schuhe ausziehen. Dafür wurde der Beton extra nochmals nass gespritzt, andernfalls würde man das barfuss überhaupt nicht aushalten. Immer einzeln dürfen wir nun die kleine Brücke zum Katamaran überschreiten. Ein spannendes Unterfangen – zumindest für die nicht ganz so stabilen Leute. Die Brücke bewegt sich leicht hin und her. Die Crew ist goldig – begrüßt jeden einzeln und lobt auch – wenn der Zustieg geglückt ist. Und hier kommen die Schuhe alle ins Regal …. meine rosa FlipFlop stehen ganz unten fast ganz links 🙂 …das betone ich deshalb – da sie nach diesem scharfkantigen Urlaub, unbrauchbar, direkt im Müll gelandet sind.
Der Katamaran nimmt nun endlich seine Fahrt auf. Herrlich schnell, der Seewind bläst uns um die Nase und für einen Moment ist es einfach nur ein cooles Lebensgefühl. Gleich kommt jemand und drückt mir ein eiskaltes Getränk in die Hand…. und als es leer ist – holt sofort jemand das Gefäß. Wirklich super super Betreuung auf diesem Boot. Wir fahren an der Küste entlang gen Norden – unser Ziel ist die absolut schwer zugängliche Napaliküste. Das dieser Ausflug auf der Highlightliste ganz oben rangiert – brauch ich nach den folgenden Bildern sicherlich nicht mehr zu erwähnen.
Zunächst shippern wir entlang des wunderschön gelben Sandstrandes. Wir erkennen den Polihale State Park – den Strand – wo wir vor ein paar Tagen entlanggewandert sind. Die Berge im Hintergrund steigen nun immer mehr an.
Irgendwo verlangsamt das Boot plötzlich seine Fahrt und unerwartet unweit vom Strand tummeln sich Walbabys an der Wasseroberfläche. Ich kann es nicht glauben – nie wollte ich eine Walbeobachtungstour buchen und nun sehen wir sie doch noch. Diesem Glück können wir uns nicht widersetzen. Fasziniert lauschen wir dem Schnauben und prusten – der Bauch rollt sich an die Wasseroberfläche …. der Kapitän stellt den Motor ab, um die Tiere nicht zu stören. Das beruhigt mich. So richtig fotogen war es nicht – deshalb – hier mal die Weiterfahrt. Die herrliche Bergkette.
Die Küste wird nun zunehmend schroffer – ein Naturschauspiel sondersgleichen. Kauai gilt mit einem süßen Alter von geschätzten 6 Millionen Jahren (Quelle: wikipedia) als älteste Insel. Und so einzigartig sehen diese Klippen und Berghänge auch aus. Ich hänge mal gleich mehrere Fotos hintereinander. Uns bleibt im wahrsten Sinne des Wortes der Mund offen stehen. So etwas haben wir noch nirgends gesehen. Die Crew ist unentwegt am Erzählen und Erklären. Eine wirklich tolle Fahrt.
Und dann entsteht plötzlich vor uns ein Regenbogen. Ich weiß wirklich nicht – wieso wir so reich beschenkt werden – aber wir nehmen es mal. Gebannt verfolgen wir das Schauspiel.
…als nächstes tauchen vor uns Formationen auf – die den Lavafluss noch schön erkennen lassen.
Irgendwann kündigt der Kapitän eine schwimmende Schildkröte auf 1 Uhr an … alles hechtet auf die eine Bootseite …. ich habe sie nur vorbeifliegen sehen. Wir sind ganz schön schnell. Und weil auch das alles noch nicht reicht – manövriert uns der Mann nun noch geschickt in diese kleine Höhle. Das Wasser matscht und schwappt und gluckst rund um uns, während wir die Felsen und das glasklare Wasser betrachten.
Die Fahrt gipfelt an der wohl berühmtesten Felsenformation …. Hammer Hammer Hammer. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Das ist doch wirklich einzigartig, oder?
Na jedenfalls wendet das Boot jetzt irgendwann und fährt recht schnell zurück. Noch wissen wir nicht, dass der Kapitän die Info bekommen hat, dass wieder Wale aufgetaucht sind. Erst mal stürzen wir uns wie alle anderen ans Buffett. Sogar das haben die auf dem kleinen Katamaran unter Deck noch organisiert. Es gibt Wraps, welche wir uns mit den verschiedensten Füllungen selbst zusammenstellen dürfen. Gar nicht so leicht, wenn das Boot immer mal schwankt. (für die Feuerwerksinfoniebesucher Potsdam 2018 – jetzt wisst ihr, wo wir uns zu unserem Wrapessen haben inspirieren lassen)
Kaum aufgegessen, werden wir alle an Deck gerufen. Weiter vorne tauchen wieder Wale auf. Gar nicht weit weg von uns. Wieder die Fontäne, wieder das Schnauben und Prusten. Der Kapitän stellt den Motor aus und der Katamaran schaukelt leise auf dem Meer. Sogar alle Touristen sind mucksmäuschenstill.
Ein ganz ganz toller und einzigartiger Moment. (der sich nur sehr schwer beschreiben lässt). In erster Linie sind wir mit Dankbarkeit erfüllt, dass wir auch das noch bekommen …. diese Tour ist einfach der Hammer.
Auf unserem Youtubekanal findet Ihr das Video dieses Moments.
Dann beginnt der Sonnenuntergang und nun wird es wirklich Zeit, die Rückfahrt anzutreten. Wir saugen die Abendstimmung rund um das Boot auf.
Soviele Fotos kann man gar nicht machen – wie sich die Lichtstimmung von Minute zu Minute ändert.
Und auch die kleine Insel Ni´ihau versinkt in der Nacht.
Schöner kann ein 4 wöchiger Urlaub gar nicht zu Ende gehen. Diese Tour war im wahrsten Sinne des Wortes noch mal der krönende Abschluß und wir sind wirklich froh, dass wir sie gebucht haben. Wie ihr wisst, sind wir Tourmuffel. Aber mal über den Schatten springen lohnt doch 🙂
Im Hafen angekommen, treffen wir auf die paar anderen Ausflugskatamarane. Viele sind es nicht – es hat sich also wirklich zerlaufen. Von Touristenschwemme an dieser Küste kann man auf gar keinen Fall sprechen. Preis-Leistungsverhältnis hat für uns hier gestimmt – die Napali Sunset Cruise – Tour mit gut 3.5 Stunden hat pro Person 129,00 Dollar (ca. 112,00 Euro) gekostet. Hier schicke ich Euch mal direkt zum Anbieter: https://www.holoholokauaiboattours.com/kauai-boat-tours/napali-sunset-sightsee-tour/
Highly recommended – unbedingt machen!!!
Danke, für dein Interesse … du hast dich allen Ernstes durch 27 Tage durchgelesen. Wow! Das ehrt uns und wir freuen uns wahnsinnig über Leser … und natürlich Kommentare …
Ein Kommentar
Euer Tageseinstieg… Ich schmeiß mich lang hin! Umso schöner endete dieser.
Wahnsinnsfotos von dieser Lavaküste – sehr beeindruckend. Mit dem Regenbogenfoto wird die Dimension erst richtig deutlich.
Dann werde ich mal in den nächsten Tagen zu Youtube wechseln und das Video zu den Walen schauen.
Aha, alles klar bzgl. der Wraps…