24/28 Hawaii: Donkey Beach, Müll und Pineaple Dump
Der Tag beginnt wundervoll. In unserem Air B&B auf Kauai. Wenn ich es nicht genau wüsste, würde ich sagen es laufen 2-3 CD´s mit Vogelgezwitscher. Gleichzeitig meine ich. Ja es ist laut – aber wir sind auch mittendrin. Das ist dann so.
Bestes Wetter um an den nahegelegenen Donkey Beach zu fahren. Vorher besorgen wir uns auf einem kleinen Farmermarkt noch fix paar Avocados. Im Hintergrund türmen sich die fantastischen Bergzüge von Kauai auf. Der Markt ist überschaubar. Am aufdringlichsten ist das laienhafte Getrommel einiger Touristen. Schnell noch am Schmuckstand geguckt und weg.
Der Parkplatz am Donkey Beach ist nicht riesig, wir sind früh genug und ergattern ein Plätzchen. Hier gibt es eine öffentliche Toilette. Und rein …
Dann gehen wir vorbei an einem Palmenhain….
Durch einen Naturtunnel, wo durchaus mal ein Skater runterrollen kann….
Dann wird der Blick auf einen wahren Traumstrand frei. Donkey Beach. So stellt man sich Hawaii vor – und so ist Hawaii. Die Sonneneinstrahlung ist der reine Wahnsinn und wir wissen, dass wir uns weder setzen noch legen werden. Wir bleiben an diesen Stränden immer nur wenige Minuten. Andernfalls würden wir recht schnell verbrennen.
Wir nehmen den Trampelpfad bis ganz runter an den Strand und sehen uns nun mit einer der wenigen Schattenseiten von Hawaii konfrontiert. Nicht wirklich oft haben wir verschmutzte Strände gesehen, doch hier ist es echt böse. Wir sind schockiert. Ohne Ende Müll. Das Zeug wird hier angespült. Unweit von Hawaii gibt es einen riesigen Müllstrudel im Meer.
Weiter hinten geht es wieder, herrlicher Sand lädt zum Bummeln, Träumen, Genießen und schon schnappt eine Welle nach Marcus.
Wir machen unzählige Fotos … wie speichert man solche Momente? Im Herzen, in der Kamera, im Bildgedächtnis? Diese Schönheit der Natur ist hier schon fast unverschämt.
Wieder oberhalb vom Strand werfen wir noch einen Blick zurück ….
…und gehen auf dem asphaltierten Radweg bis zum Pineaple Dump. Einem Pier, welches Anfang 1900 gebaut wurde, um die Überreste der Ananasverarbeitung im Ozean zu entsorgen. Dies wurde immer sonntags getätigt, bei ungünsten Winden sehr zum Leidwesen der Anwohner. Denn der im Meer trudelnde Biomüll produzierte üble Gerüche. Schon von weitem sehen wir das historische und fotogene Pier.
Hier ist die Küste wieder aus dunklem Vulkangestein. So schön begrünt, wie die Strandzonen hier mittlerweile sind, vergisst man schnell, dass auch hier vor tausenden von Jahren, glühende Lavaströme das Land und die Küste geformt und geprägt haben. Die Vulkanaktivität ist auf Kauai schon seit Jahrtausenden vorbei. Wir erreichen das Pier ….
Eine kleine umzäunte Aussichtsfläche lädt zu Fotosessions und Ausblicken auf die Küste ein. Das Pier selbst ragt über die durch Brandung geprägte Küste hinaus.
Zurück zum Auto und zurück zum Kuhio Highway, also die hauptsächlichste Hauptstraße, wenn man sich um die Insel bewegt. Hier gibt es in der Nähe von Anahola die Burgerbude „Duane´s Ono-Char Burger“. Mit unserer allerbesten Empfehlung, solltet ihr mal hier sein, esst ruhig hier. Viele Einheimische kommen hierher, verspeisen ihr Essen entweder an den kleinen Betontischen oder schleppen riesige Pakete weg.
Wir studieren zunächst die Speisekarte. Die Preise sind moderat, wir treffen eine Wahl. Marcus nimmt den Duanes Spezial Burger und ich frage nach einer vegetarischen Variante. Ich glaube, das ich letztendlich ein Sandwich hatte.
Wir müssen eine ganze Weile auf die Sandwiches und Burger warten, doch das macht gar nichts. Es ist eine wahre Freude, das Treiben hier am Stand zu beobachten. Am kuriosesten sind die Hähne und Hennen mit ihren Küken, welche hier, du glaubst es kaum …. auf Pommes der Urlauber hoffen. Ein frecher Hahn tobt oben auf dem Zaun entlang und aus meiner Sicht dumme Touristen stopfen dem Tier ein langes Pommes in den Schnabel.
….leider hat er zu schnell runtergekaut – oder doch geschlungen? Ein Hahn mit einer langen Pommes im Schnabel – es gibt so Bilder, die ergeben in meinem Gehirn einfach keinen Sinn. Schon klar, dass die Tiere hier auf Kauai Tag und Nacht ihr Revier markieren und aus vollstem Halse und ständig krähen. Ich habe jetzt ein Triggergeräusch. Ich hätte die Sache mit dem Pommes gern fotografiert …. ich war jedoch zu langsam …. und deswegen gibt es nur die süße Familienidylle beim Federvieh.
Dann kommt unser Essen und wir finden es einfach nur lecker. Eine der besten Burgerbuden, welche wir auf Kauai gefunden haben. Weil es so lecker war, legt Marcus nochmal nach. Das passiert sonst eher selten.
Danach düsen wir an einem weiteren, jedoch eher unspektakulären Strand vorbei. Wahrscheinlich habe ich deshalb seinen Namen vergessen. Was mich am meisten beeindruckt hat, dass Einheimische hier im Zelt wohnen. Das hatte ich vorher noch nicht so bewusst wahrgenommen. Wahrscheinlich können sie sich eine normale Wohnung nicht leisten. Bedächtig fegt er vor seinem Zelt den Boden. Die Hose schmutzig und irgendwie auch zerräubert. Irgendwie stimmt mich das kurz traurig – aber auch das ist ein Teil vom Reisen. Dinge sehen, die man am liebsten verdrängen würde.
….dies ist einer der wenigen Tage, wo ich eine Erinnerungslücke habe. Ich weiß nicht, wo wir Abend gegessen haben oder ob wir noch etwas unternommen haben. Magic. Bilder gibt es keine – also vermute ich, werden wir in die Unterkunft zurückgefahren sein und dort gegessen haben. Es lohnt sich durchaus – Reisebrichte – wenn auch in Stichpunkten, immer am gleichen Tag zu verfassen. Diesen hier habe ich anhand der Bilder nachgeschrieben.
….in Kürze geht es weiter – denn für den Folgetag haben wir eine Wanderung geplant, die mich sehr beeindruckt hat. Schau also bald wieder vorbei!
Mahalo – Danke!
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