23/28 Hawaii: Beachtag
Beachtag klingt nach Sonnencreme und großem Handtuch. So ganz so war es nicht. Hawaii ist voller Strände und einige davon wollen wir uns heute anschauen. Natürlich ging morgens erst einmal wieder ein satter Regen runter, sodass wir wieder dachten, wir haben ultra viel Zeit. Wir verpassen eh nix.
Selbst als wir losfahren, schieben die Scheibenwischer noch immer dicke Tropfen von der Frontscheibe. Doch hier ändert sich das Wetter sehr schnell und tatsächlich. Nur wenige Minuten, als wir am ersten Strand parken, haben wir gutes Wetter.
Der Anini-Beach im Norden von Kauai hat ausreichend Parkplätze, Strandpavillione, welche heute mit reiskochenden Asiaten belagert sind und auch Toiletten. Die vorgelagerten Korallenriffe halten die tobenden Wellen weit vom Strand ab, so scheint es, lässt es sich hier gut schwimmen und schnorcheln.
Damit macht sich dieser Strand vor allem bei Familien mit Kindern beliebt. Es gibt wenige Plätze auf Hawaii, wo man halbwegs unbedacht ins Wasser kann. Wahrscheinlich sind wir die einzigen, die fast gar nicht baden gehen auf Hawaii. Irgendwie war uns nicht danach. Hier macht uns heute schon der Spaziergang glücklich. Wir sehen kleine Krabben, tolle und auch farbenfrohe versteinerte Korallen am Strand und einen Fischer, welcher beim Tauchen per Harpune einen riesigen Fisch erlegt hat.
Wir verbringen eine ganze Weile hier. Klettern auf Bäume ….
…und können tolle Vögel beobachten. Wenn ich dem Internet trauen darf, dann müsste das ein Rotkardinal sein ….
Ein wunderschöner, weitläufiger und vor allem ruhiger Strand.
Dann kommt nochmals eine kräftige Regenhusche zurück, die uns ins Auto spurten lässt.
Als nächste Adresse dachten wir, wir steuern das sogenannte „Queensbad“ an. Auf unwegsamen Weg soll man hier zu sogenannten Meerespools gelangen. Schaut schön aus auf den Bildern, jedoch gab es für uns heute keinen Parkplatz. Es stehen wirklich nur sehr wenige zur Verfügung und die Anwohner scheinen auch schon genervt und haben unendlich viele Parkverbotsschilder aufgestellt. Außerdem sehen wir, dass die am Auto ankommenden Leute wieder völlig schlammverschmiert sind. Andere, die gleich runter wollen, ziehen sich Spikes über die Schuhe. Also wahrscheinlich ein aalglatter Weg. Wir drehen ab.
Wir fahren stattdessen ein wenig durch das mondän wirkende Städtchen Princeville. Schicke Rasen, gesichtslose Häuser und die Berge im Hintergrund. Wir cruisen einfach ein bisschen rum, doch die Straße endet alsbald.
Doch nicht einfach so, nein, wir sehen uns im Kreis fahren – direkt vor den Eingang des edlen Hotels. Der Einweiser zeigt uns wo wir halten dürfen. Wir winken lachend ab und denken uns, wir kommen später wieder, wenn wir die 650 Euro zusammengespart haben, die die Nacht hier kostet. Es gibt sagenhaft teure Hotels auf Hawaii. Unvorstellbar. Aber so ging die Geschichte vom Tourismus auf Hawaii mal los. Nur wenigen betuchten war der Aufenthalt auf der Insel vorbehalten. Bis sich später der Massentourismus entwickelte, welcher mit 8 Millionen Besuchern pro Jahr heute hier auf dem Archipel herrscht.
Wir finden sogar noch einen kleinen schönen Ausblick auf die Bucht von Hanalei.
Dann fahren wir in den Ort Hanalei hinunter. Mittlerweile scheint die Sonne prall vom Himmel, damit haben wir heute überhaupt nicht gerechnet. Sofort ist es glühendheiß.
Den aufkommenden Hunger stillt Marcus mit einem Shrimps-Burger. Für mich gibt es ein „Bohnen-Käse-Burrito“ und dann wollen wir schnell an den nächsten Strand.
Eigentlich sollte es „Tunnels-Beach“ sein. Doch hier gibt es wieder fast keine Parkplätze. Kurz darauf folgt der Haena-Beachpark, wo wir gestern schon waren. Mit Toiletten und ausreichend Parkplätzen eine gute Alternative. Die rote Strandflagge flattert. Offiziell ist der Strand geschlossen, doch das interessiert hier bei dem tollen Wetter heute scheinbar niemand.
In den kräftigen Wellen toben die Surfer und warten auf die perfekte Welle.
Am Strand entlang erlaufen wir uns dann den Tunnels Beach. Mit Sonne schaut das Meer natürlich noch viel schöner aus. An einer Stelle sehen wir sogar lebende Korallen auf einem zum großen Teil versteinerten Riff am Strand.
Interessant ist auch, dass sich hier und da die Größe, Grob- oder auch Feinheit des Sandes verändert. Eine Quotenrobbe liegt auch wieder im abgesperrten Bereich.
Die Menschen rasten ob der Sonne quasi förmlich aus. Toben im Wasser, kämpfen mit den Wellen oder aalen sich in der Sonne. Dieser Strand ist wirklich schön.
Wir finden auch hier wieder ein paar versteinerte Korallen.
Irgendwann kehren wir um und sehen dann leider, wie der Notruf getätigt wurde. Ein ziemlich kräftiger Mann liegt in stabiler Seitenlage am Strand, mehrere Feuerwehren und auch ein Rettungswagen tauchen mit lautem Tatütataa auf. Betretene Stimmung gepaart mit Aufbruchstimmung am Strand. Bei dieser gut-Wetter-Idylle, will natürlich niemand Zeuge eines Badeunfalles werden. Was genau passiert ist, wissen wir nicht. Doch obwohl exorbitant viele Warnschilder über die Gefährlichkeit der Strände überall aufklären, gibt es genug Badelustige. Und das obwohl dieser Strand heute gesperrt war. Die Rauheit des Meeres vor Hawaii ist nicht zu verleugnen und so bleiben diese Zwischenfälle nicht aus.
Zum Sonnenuntergang fahren wir noch ein Stück weiter, bis zum Ende dieses Highways. Am uns schon bekannten Kee-Beach bleiben wir nun 1,5 Stunden, bis die Sonne im Meer abtaucht.
Das Licht der untergehenden Sonne lässt die Silhouette der Na Paliküste toll wirken. Die Brandung schlägt kräftig gegen die Felsten.
Ein kurzes, wenige Augenblicke dauernde Highlight ist uns hier heute nochmals bescholten. In weiter Ferne aber gut erkennbar – die Wale. Erst wieder die Fontäne und kurz danach mehrere Tiere, die bis zur Körpermitte aus dem Wasser sprangen. Wow. Dafür lohnt es sich, in der Wintersaison hierher zu kommen.
Der Sonnenuntergang ist wunderschön. Ich glaube, wir haben im Minutenrhythmus Fotos geschossen. Das Licht ist bezaubernd, einige professionelle Fotoshootings fanden ebenfalls am Strand statt.
In Princeville gehen wir noch kurz im Foodland einkauen. Im Vergleich zum Walmart ist es zwar etwas teurer, dafür ist sowohl die Auswahl an Gemüse und Obst, sowie beim Käse deutlich größer. Im stockfinsteren erreichen wir dann unsere Unterkunft, wo wir uns für den vorletzten Tag noch eine tolle Tour buchen. Ich freu mich schon riesig. In wenigen Tagen erfährst du hier mehr darüber.
2 Kommentare
Sooo schön zu lesen. Habe direkt mitentspannt an diesem Strandtag…. Lustig, die Anfahraktion zum „Luxushotel“ und witzig fand ich auch die „Quotenrobbe“. Tolle Aufnahmen.
….:-) … vielen Dank für Deinen Kommentar. (#KommentaresindderLohnderBlogger;-)