19/28 Hawaii: Strandspaziergang beim Polihale State Park
Du bist ja ein richtiger Globetrotter. Tag 19 unserer supergenialen Hawaii-Reise und du bist immer noch neugierig und dabei geblieben?! Wow. Danke auf alle Fälle dafür – dann hau´ ich jetzt mal schnell in die Tasten. Denn unserer 19. Tag auf dem Insel-Archipel bringt uns wieder an einen ganz tollen Strand.
Doch bevor wir losfahren, gehen wir noch zu einem kleinen Farmermarket. Direkt neben dem Hotel, wie praktisch. Das ist eine gute Gelegenheit, Papaya und auch Avocado zu kaufen. Die große Avocado kostet hier 2 Dollar und 4 kleinere Papaya bekomme ich für 5 Dollar. Das ist hier zu dieser Zeit recht günstig. Jetzt suche ich Marcus. Heimlich hat er sich davon gestohlen, Märkte, Handeln oder auch einfach nur vorbeischlendern an Ständen ist nicht so seine Sache. Ist ja ok – aber ich bräuchte den Autoschlüssel, denn grad fängt es an zu re-he-he-gnen…. Männer! 😉 …quietschvergnügt kommt er aus dem überdachten Einkaufscenter.
Dann fahren wir los, ganz in den Westen von Kauai. Dort, wo die Straße wirklich endet und die berühmte und nur schwer zugängliche Na´pali Küste beginnt.
In dieser Einöde betreibt das amerikanische Militär eine Raketenteststation und gar nicht soweit davon entfernt bauen Farmer Zuckerrohr an. Eine spannende Mischung. Beides schießt nach oben.
Die Fahrt auf die andere Inselseite dauert länger, als wir ursprünglich angenommen haben. Die 43 Meilen (69 Kilometer) absolvieren wir mit Geschwindigkeiten von 15 – 50 Meilen/Stunde. Das sind umgerechnet 24 – 80 km/h. Dazu kommen Staus in den Ortschaften und einige Ampeln.
Die Anfahrt zum Polihale State Park funktioniert über die mehrere Kilometer lange, wirklich über und über von Schlaglöchern übersäte und von riesigen Schlammpfützen gesäumte Straße, nur sehr beschwerlich. (langer Satz – oder? Genau wie die Straße, denn die nahm auch irgendwie kein Ende). Doch das sehen wir erst später – am Anfang wirkt sie sogar richtig idyllisch.
Wir haben unser Mietwagen bei Thrifty gebucht. Das der Wortlaut hier Programm wird, hatten wir kaum erwartet – aber ja, ein paar Mal driftet unser Wagen über den Schlamm. Nicht gefährlich, denn allenfalls landet man im nächsten Schlagloch aber dennoch einmal kurzfristig unlenkbar unangenehm. (diese Straßen fährt man übrigens auf eigene Verantwortung, die Versicherungen übernehmen das Risiko nicht. Es lohnt sich also auch auf dieser Insel einen 4×4 Wagen zu leihen, dann gibt es keine Probleme)
Doch die Fahrt loooooohnt sich!
Wir kommen an einen kilometerlangen hellgelben feinkörnigen Sandstrand, der zumindest heute nur wenig besucht ist. Doch bevor wir den erreichen – parken wir am Monkeypod Tree. Das ist ein riesiger Baum am Eingang des Parks. Die offiziellen Parkplätze sind alle noch paar Meter hin, doch unser Instinkt lies uns hier halten.
Dann laufen wir los und können es kaum erwarten. Schon der Weg zum Strand führt über Sand. Wieder warnen Schilder vor den äußert gefährlichen Wellen.
Und dann tut sich das gefühlte Paradies auf. Wir schauen nach links und sehen das: Einen wunderschönen langen breiten Strand, weites blaues Meer und Wellen, die man am liebsten festhalten würde. Unglaublich schön …dann schauen wir nach rechts und sehen das: Wahnsinn. Soviel Sand, soviel Weite. Der Wind zersaust unsere Haare, die Füße versinken in dem lockeren Sand. Weiter hinten sehen wir die Einheimischen mit ihren riesigen Geländewagen auf dem Strand fahren. Sagenhaft, was sie für Spuren hinterlassen.
Wir laufen los und genießen hier einfach die tolle Zeit. Hin und wieder tröpfelt es. Doch es hindert uns nicht am kleinen Picknick auf der Düne.
Immer wieder streichen die Wellen den Sand glatt und wir dürfen die erste Spur stapfen. Das hat was symbolisches. Immer wieder, jeden Tag gibt es die Gelegenheit – neu anzufangen. Ich mag solche Assoziationen und speziell im Urlaub verknüpfe und konserviere ich diese Bilder. Ankern nennt das NLP (neurolinguistische Programmieren) diese Technik. Aber auch schon weit vor meinem Kenntnis über NLP hat mein Gehirn eifrig geankert.
Nach 2,5 knöcheltiefeinsinkenden, windumwehten, beeindruckenden und auch beregneten Kilometern erreichen wir den Campingbereich, wo es Toiletten, einen Unterstand und auch eine Stranddusche gibt. Ungefähr 2 Stunden sind wir bis hierhin gelaufen.
Wir verlassen den Strand über die kleine Straße, verabschieden uns mit einem Blick Richtung Berge, die nicht minder faszinierend sind. Zurück zum Auto gehen wir die Schlamm-Holperstraße. Der Modder legt sich wie eine Kappe um unsere Schuhspitzen.
Nach 20 Minuten sitzen wir wieder im Auto, um zurückzurumpeln.
Auf dem Heimweg machen wir noch kurze Stopps. Für einen Kaffee beim Bäcker, am Wasserautomaten um unsere Gallone aufzufüllen und am Salt Pond Beach um den erstandenen Kaffee in Ruhe zu trinken. Wieder sehen wir in weiter Ferne die Fontänen der Wale, das ist wirklich unglaublich. Man erahnt die Tiere nur – aber trotzdem schön zu sehen.
Direkt in der Nähe befindet sich ein Friedhof der US Army. Mehrmals sind wir daran vorbei gefahren. Heute steigen wir mal aus und lesen ein wenig auf den Grabsteinen. Anhand der Daten wissen wir, in welchem Krieg sie für ihr Land gekämpft haben und in welchem Krieg sie gestorben sind. Das ist sehr traurig aber Teil unseres Lebens. So paradox das ist – der Friedhof strahlt wortwörtlich Frieden aus.
Nachdenklich aber zufrieden setzen wir uns ins Auto, fahren zurück auf die andere Inselseite. Gute Zeit, um einfach ein paar Gedanken zu sortieren, ein bisschen zu reflektieren. Und dann fahren schon die an uns vorbei und entlocken uns ein Lächeln.
So allmählich knurrt unser Magen.
Bubba Burger – das Burgerrestaurant in Kappa versorgt uns heute zum Abendessen. Einfach mal um paar Preise zu nennen, 2 Burger und 2 Portionen Pommes bekommt man hier für 21 Dollar. (ca. 17 Euro). Die Burger sind lecker, das Restaurant ist gut besucht.
Im nahe gelegenen Einkaufszentrum gehen wir noch ein bisschen shoppen. In den sogenannten ABC Stores gibt es alles, was der Tourist so braucht. Nippes, Schmuck, T-shirts, Getränke und Naschwerk. Selten aber heute trödeln wir mal in dem Laden bisschen rum. Nebenan gibt es die Kette „Ross“ – hier kann ich sogar 2 Klamottenteile recht günstig erstehen. (ist wie in Deutschland TK-Maxx), falls ihr das kennt. Tja und nun kommt das total „Outing“ …. diese kleine Lady tanzt seit dem Urlaub auf unserem Schreibtisch 🙂 ….
Mahalo liebe Leserschaft! Danke liebe Leserschaft!
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