15/28 Hawaii: Flug von Big Island nach Kauai – die Garteninsel
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen wir heute Big Island. Diese facettenreiche Insel hat uns auf alle Fälle total gut gefallen. Doch nun sind wir gespannt, was uns auf Kauai erwartet. Die Insel trägt, wie die Überschrift schon verlauten ließ, den Namenszusatz: die Garteninsel. Wir sind gespannt und während wir die Klamotten zum Auto tragen, kann ich noch diesen kleinen wunderschönen hier oft gesehenen Goldstaub-Gecko fotografieren.
Wir verlassen Hawi und damit den Norden der Insel und fahren auf dem Highway 270 an der Küste gen Süden. Wir fahren genau auf der Ironman Strecke und sind voller Bewunderung. Diese Strecke wollten wir beileibe nicht auf dem Rad bewältigen. Es geht bergauf- und bergab, die Sonne prasselt wirklich die ganze Zeit auf die Straße, der Blick auf das Meer entschädigt zwar sicherlich – jedoch – als Radfahrer hat man hier mächtig mit Seitenwinden zu kämpfen. Also Hut ab.
Wir biegen lieber mal kurz zu einem Beachpark ab. Das Wasser sieht wirklich herrlich aus.
Doch ein wenig drängt uns die Zeit. Wir müssen das Auto pünktlich abgeben, ansonsten wartet ein weiterer Tagessatz. Zuvor müssen wir noch volltanken und erstaunlicherweise findet sich hier weit und breit keine Tankstelle. Wir fahren also an unserem eigentlichen Ziel, dem Flughafen, erst einmal vorbei, fluchen im leichten Stau und können den Tank dann doch bald füllen.
Zurück zum Flughafen, mit uns kommen eine Menge Touristen an. Das Auto wird hier einfach in einer Schlange abgestellt. Die Mitarbeiterin sieht, das wir filmen und begrüßt uns mit der üblichen „Hang Loose“ Handbewegung. Mit einem kleinen Scangerät prüft sie die Kilometer, checkt kurz das Fahrzeug und schon sind wir frei.
Der kleine Alamobus fährt uns zum Terminal, wir steigen aus, laufen die Straße vor – als Marcus plötzlich merkt, dass er seinen heiß geliebten Hut im Bus vergessen hat. Ganz weit vorne in der Straße sehen wir den blauen Alamobus noch. Nicht lange überlegen – Marcus jumpt los und in letzter Sekunde springt er in den Bus. Mit einem breiten glücklichen Grinsen und dem Hut in der Hand kehrt er zurück. Wäre schade um das gute, mit Reiseerinnerungen behaftete Stück gewesen. Weit im Westen von China, wurde damals Yuan gegen Hut getauscht.
So – und da ist er schon. Der kolossale Terminal von Big Island. Alles offen und direkt an der Straße die Check-In- Automaten.
Für mich immer noch ein wenig befremdlich, dennoch überhaupt kein Problem – der Check In am Automaten. In unmittelbarer Nähe dürfen wir dann die Koffer auf ein kleines Förderband legen. Das wars´s dann schon.
An der Sicherheitskontrolle müssen wir ein wenig anstehen. Aber auch das ist auf Big Island gut koordiniert. Wie immer an dieser Stelle, stürzen wir uns unsere restlichen Wasservorräte in den Bauch, denn das Mitnehmen von Wasserflaschen ist nicht erlaubt. Das müssen für jeden so 1,5 Liter gewesen sein. Und immer wieder bereuen wir es, denn die Schlange rutscht nirgends so schnell, wie sich das Wasser von Mund zu Blase bahnt.
Immer. An jedem Flughafen.
Das Paradoxum schließt seinen Kreis, wenn wir dann direkt nach der Sicherheitskontrolle erst einmal eine Flasche Wasser kaufen. Völlig überteuert natürlich. Das Befördern von leeren Flaschen ist erlaubt und auf den meisten Flughäfen gibt es Trinkwasser aus der Leitung. Man muss es nur mögen – oft es ist gechlort.
Ach naja – dann starren wir einfach mal kurz auf dieses Schild und alles ist wieder gut.
Dieser Flughafen ist einer der niedlichsten, den ich je gesehen habe. Holzbalkendecke und auch nur teilweise überdacht. Es hat eher was von einem Marktplatz. Guter Moment für ein Tourifoto.
Wie überall gibt es auch hier die typischen Shops. Ganz typisch für Hawaii sind diese Kühlschränke mit den frischen und auch recht teuren Blütenketten. Ich weiß nicht so genau, für was die Leute das verwenden. Ich glaube Deko. Zumindest lagen in unseren Unterkünften häufig diese Blüten zur Verzierung herum. Schöne Klettermeile für Ameisen übrigens.
Ja und wirklich nur ganz wenige Meter weiter erreichen wir unser Gate. Und direkt vor unserer Nasenspitze ist das Rollfeld. Unglaublich. Und auch ein Heidenlärm. Eine Weile ist dies ganz aufregend für uns, dann überwiegt langsam der Lärm und wir sind froh, als die Hawaii-Airline Maschine abhebt.
Tschüss – Big Island. Und DANKE für diese vielen tollen Momente.
Der Personenverkehr zwischen den hawaianischen Inseln wird vorrangig über Flugverkehr abgewickelt. Es gibt wohl Fährverkehr, jedoch nicht zwischen allen Inseln. Der Flug dauert keine Stunde und schon stehen wir neugierig und erwartungsfroh auf der nächsten Insel.
Hallo Kauai …. wir sind´s. Sandra und Marcus.
Erlebnishungrig, neugierig, entspannungwütig.
Wo müssen wir hin?
Erst mal raus aus dem Flughafengebäude.
Es ist irgendwie ein total cooles Gefühl, nach zwei Wochen, wo man eigentlich nach Hause fliegt, den Urlaub zumindest gefühlt, nochmal zu beginnen. Du steigst aus dem Flugzeug und hast die Gewissheit, du darfst noch zwei weitere Wochen reisen. Der Oberhammer.
Zügig suchen wir nun wieder die Autovermietung. Auch hier gibt es einen Shuttle, der uns zu Thrifty fährt. (nein, wir werden nicht gesponsert und dies ist auch keine Werbung, sondern nur eine Dokumentation unserer Reise)
Wir machen wieder ein Upgrade, weil es einfach Spass gemacht hat mit dem anderen Auto und weil es uns vor allem auch auf der schlammigen Straße absolut genützt hat. Dann folgen die üblichen Sachen. Auto einräumen, losfahren, erste Eindrücke …. jaaaaaaa grüüüüüüüüün.
Und tolle Berge – wooooooow.
Und viel mehr Verkehr.
Wir fangen das Vergleichen an. Eigentlich haben wir uns mal vorgenommen, die eine Destination nicht mit der anderen zu vergleichen. Und nun passiert es von ganz allein.
Wir möchten offen und unvoreingenommen sein. Aber hier ist wirklich viel mehr Verkehr und die Leute fahren auch hektischer.
Für die ersten Tage haben wir ein Hotel gebucht. Es war ein richtiges Problem, auf Kauai eine halbwegs bezahlbare Unterkunft zu finden. Wer also hierhin möchte – so zeitig wie möglich buchen. Da uns das Hotel in einer Hinsicht später sehr viel Nerven kosten wird, nennen wir natürlich den Namen nicht. Dennoch – die Lage am Meer ist unschlagbar und der erste Eindruck auf alle Fälle gut. Es gibt gelben, grobkörnigen Sand. Es ist windig und die Sonnenstrahlen tun einfach gut.
Auch das Hotel, das Zimmer wirkt recht modern und die Anlage im allgemeinen wirkt sehr frisch und modern. Vor allem freuen wir uns jeder auf ein Queen Size Bett (1,50×2,00 Meter).
Nach dem kurzen Erkundungsrundgang, müssen wir nun noch Wäsche waschen. In der Nähe haben wir per google einen Waschsalon ausfindig gemacht. Er ist gut besucht, wir ergattern eine Maschine. Waschmittel können wir vor Ort kaufen. Sehr praktisch ist auch der Münzwechselapparat, denn man braucht natürlich unglaublich viele Münzen für sowohl für Waschmittel, Maschine und später für den Trockner. Siehst du auch ein Gesicht?
Ja und dann finden wir es. Das corpus delicti. Im Mülleimer. Auf Hawaii ist es untersagt, öffentlich Alkohol zu trinken. Was machen die Leute also? Völlig unerkannt und unauffällig aus der Papiertüte trinken …..
An diesem Abend werden wir noch eine traditionell hawaianische Suppe essen. Saimin heißt es hier, abgekupfert von der japanischen Udonnudelsuppe. Direkt neben dem Waschsalon ist das gleichnamige Restaurant – Daumen hoch dafür, wir waren insgesamt 3x da drin.
Recht ruhig klingt der Tag aus, wir stöbern in den vielen Couponheften, die man sich schon am Flughafen mitnehmen kann. Eingelöst haben wir davon nichts. …. doch dann beginnt das, was uns wirklich die Nerven raubt. Die Klimaanlage dröhnt, als würde sich direkt neben uns der Flughafen befinden. Doch nicht nur unsere dröhnt, sondern auch die der benachbarten Zimmer. Wir machen so verschiedene Phasen durch.
Unter dem Kopfkissen verkriechen, Oropax benutzen – das was hilft das, wenn das Bett vibriert.
Beim japanischen Nachbarn klopfen und bitten, dass er seine Klimaanlage ausstellt. Will er aber nicht und außerdem sei ja Freitag, wir sollen nicht so pinglig sein. Wieder hin- und herdrehen. Im Zwiespalt sein, freuen wir uns nun noch über die zahlreichen im Hotel anwesenden Hochzeitsreisenden oder nervt es? Nebenan stöhnt es nun auch noch lustvoll. Boah.
Irgendwann nach Null Uhr tapern wir zur Rezeption und beteuern, dass wir in diesem Zimmer auf gar keinen Fall schlafen können. Wir bekommen ein neues Zimmer, da ist es ein wenig besser. Aber auch nicht wirklich weg. Naja – kurzum – dieses Hotel hat definitiv ein Problem mit den Klimaanlagen. Es gab keinerlei Entgegenkommen von diesem Haus – und ich sehe mich das allererste Mal in meinem Leben gezwungen, eine schlechte google-Bewertung zu schreiben. Da muss schon viel passieren. Aber anders konnte ich meinem Ärger nicht ausreichend Luft machen.
Und nachdem auch die letzten Anreisenden ihren Rollkoffer vor unserem Fenster langgezogen haben, schlafen wir doch noch ein wenig.
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