Tripp Tipp

Zypern, 5 Tipps zur Inselerkundung

Lesedauer 7 Minuten

Unsere Reise nach Zypern eine Insel im östlichen Mittelmeer, ist schon ein paar Jahre her und dennoch erinnern wir uns sehr gern zurück. Reisezeit war Ende Oktober / Anfang November. Wie immer sind wir auf der Suche nach Gesundheit durch Reisen, an dieser Destination reizten uns dieses Mal mediterranes Klima und herrliche Sonne.

Beides erfüllte unsere Idee, noch einmal richtig Licht und Wärme vorm Winter zu tanken. Wir waren als Pauschaltouristen unterwegs, das heißt, das Hotel mit Halbpension und Flug haben wir im Reisebüro gebucht. Die Unterkunft befand sich in der recht touristischen Stadt Agia Napa, im griechischen Südzypern. Nach wie vor ist das Land in Nord und Süd geteilt.

Zypern Tipp Nummer 1- ein Fahrrad mieten.

In Agia Napa finden sich mehrere Anbieter, um ein Bike zu erstehen. Wir bekamen ganz brauchbare Mountain Bikes. Mit diesen ging es östlich die Küste Richtung Kap Greco.

Radtour Richtung Kap Greco

Immer lädt das Meer zum Draufschauen und Verweilen und Entspannen ein. Baden ist zwar an den Stränden von Agia Napa sehr gut möglich, jedoch auf weiterer Fahrt Richtung Osten nicht mehr. Felsenküste und tosende Brandung verhindern den direkten Zugang zum Meer.

Zunächst ist der Weg noch gut fahrbar, später wird er sehr steinig und auch scharfkantig. So biegen wir nach Norden ab. Auf Straßen und Radwegen sowie hügeliger Strecke fahren wir in den Küstenort Protaras.

Von hier aus passieren wir das Grenzdorf Deryneia, ähnlich der innerdeutschen Teilung kann man in den Nordteil lugen. Wer´s mag. Wir als ehemalige Kinder des Ostens brauchen das nicht wirklich und radeln genussvoll zurück nach Agia Napa. Der Bäckerstopp entpuppt sich in diesem Urlaub schon als obligatorisch. Hier haben es uns die kleinen Blätterteigteilchen angetan. Gefüllt mit Feta oder auch süß, waren sie ein gelungener Snack nach unseren Ausflügen.

Zypern Tipp 2 – Besuch der Stadt Pafos

Für ein paar Tage haben wir uns ein Auto gemietet. Das ging extrem unkompliziert, nämlich direkt und auch superpreiswert gleich im Hotel. Das Auto wird uns direkt ans Hotel gebracht.

Cave: Linksverkehr auf Zypern. Doch da der Verkehr sehr überschaubar und die maximale Geschwindigkeit auf Autobahnen maximal 100km/h ist, sollte das wirklich für niemanden ein Problem sein. Ich würde glatt sogar sagen, Zypern ist ein gutes Einstiegsland, um sich mit Linksverkehr vertraut zu machen.

Reine Fahrzeit nach Pafos sind ungefähr 2 Stunden – würde man die Autobahn benutzen. Ich weiß nicht mehr wo genau, jedoch irgendwo westlich von Limassol sind wir auf die beliebte Küstenroute abgebogen.

Mit griechischer Mythologie haben wir es nicht so, dass der Urgott Uranus (der Himmel) im Streit mit Urgöttin Gaia (die Erde) jedoch sein Gemächt verlor, lässt uns schmunzeln. Genau hier im Küstenort Petra de Romiou soll das Geschlecht an Land gespült worden sein. Aus den Fluten entstieg dann keine geringere als Aphrodite (die Göttin der Fruchtbarkeit und Liebe). Naja. wir meinen, baden hilft – und springen in die Fluten. Das Wasser ist unbeschreiblich. Hier müsst ihr unbedingt ins Meer gehen. Zieht euch bitte einen Bikini an, trotz aller Legenden – Nacktbaden bleibt bei den Zyprioten verpönt.

Strand bei Petra tou Romiou

Erfrischt geht es dann nach Pafos hinein. Wer gern antike Stätte besichtigt, ist in Pafos richtig. Wir besichtigen den kostenpflichtigen Archeologiepark „Römische Siedlung“. Zu bestaunen gibt es die zum Teil erhaltenen Bodenmosaiken, Reste von Gebäuden, welche eher als angedeutete kleine Mäuerchen sichtbar sind und hier und da auch ein Stück Säule. Das Gelände ist ziemlich groß, und obgleich unser Reisebuch sehr genaue Informationen hatte, haben wir es in der Kürze der Zeit nicht geschafft, uns in jedes Mosaik oder Gebäude hineinzudenken.

Römische Stadt Pafos

Dann kommt natürlich der Hunger. Wir ignorieren die an der Promenade liegenden Touristenrestaurants und schlendern einfach mal zwei Seitengassen weiter. Zufällig finden wir einen Supermarkt. An der Frischtheke kaufen wir ein Schälchen Humus, Fladenbrot und auch Feigen …. ab zum Imbiss auf die Bank, unverstellter Blick zum Wasser. Herrlich.

Imbiss auf der Bank

Die Schatten werden nun länger, und wir finden weitere antike Gebäude in Pafos.  Aber auch wunderschöne Sonnenuntergangsmotive.

Im Dunkeln fahren wir zurück ins hippe Agia Napa, welches bei Nacht schon von weitem an seinen bunten Fahrgeschäften zu erkennen ist.

Agia Napa bei Nacht

Zypern Tipp 3 – Wanderung zum Kap Greco

Wanderung zum Kap Greco

Zu Fuß lässt sich von Agia Napa aus, das die Insel östlich beschließende, Kap Greco erkunden. Immer am felsigen, recht kargen Strand entlang sind es circa 8 Kilometer. Unterwegs kannst Du von der Klippe ein paar Meereshöhlen sehen.

auf dem Weg zum Kap Greco

Wir hatten sogar das Glück, eine schwimmende riesengroße Schildkröte zu sehen. Wir haben ihr ewig zugeschaut. Leider stellte sich auch ein halb zahnloser Eineimischer neben uns und bedeutet uns, dass die sich gut im Topf machen würde. Och nöööööö. Die ist doch so süß.

Du kannst das Kap umrunden, das macht wirklich Spaß. Die ganze Zeit Blick auf´s Meer. Es ist sicherlich hilfreich, einen Blick auf das Wetter zu werfen, denn es gibt keinerlei Möglichkeit, sich unterzustellen. Warum komme ich darauf, meint man doch, auf Zypern scheint immer die Sonne? Auf dem Rückweg zog bei uns ein Gewitter auf und mir wurde doch ein wenig mulmig, nicht mal ein felsiger Unterschlupf wäre da gewesen. Rennend, doch Gott sei Dank unbescholten erreichten wir noch rechtzeitig unsere Ortschaft. Doch auch feinster Sonnenschein kann dir auf dieser Wanderung zum Verhängnis werden. Schattenplätze wünscht man sich hier sehnlichst. Einfach eine Mütze und ausreichend Getränke mitnehmen und die Schönheit der Natur genießen.

Zypern Tipp 4 – Ausflug ins Troodos Gebirge

Mal abgesehen davon, dass mir auf der Autofahrt durch die kurvenreiche grüne Lunge Zyperns unglaublich schwindlig wurde, ist das Troodos Gebirge bei Weitem nicht nur ein Wald auf einem Berg. Unzählige historische Gebäude verbergen sich in seiner Tiefe. Zum Beispiel finden sich hier die berühmten und zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Scheunendachkirchen. Äußerlich unscheinbar bestechen sie in ihrem Inneren durch bezaubernde Malerei.

Scheundendachkirche Agios Nikolaos tis Stegis

Unglaublich faszinierend fanden wir auch das dort befindliche Kykkos Kloster. Nirgends zuvor sind mir dermaßen schöne Wandgemälde begegnet. Das Kloster ist geöffnet, man kann einfach reinschlendern.

Eingang zum Kykkos Kloster

Zypern Tipp 5 – Besuch der geteilten Hauptstadt Nikosia

Na klar, die Hauptstadt darf nicht fehlen. Mit dem Bus sind wir von Agia Napa nach Nikosia gefahren. Funktionierte sehr gut. Diese Hauptstadt ist getrennt. Wie die ganze Insel in den türkischen Norden und den griechischen Süden. Wir haben ausschließlich den Südteil besucht. Zunächst hat uns eine übliche Ladenstraße etwas ernüchtert, doch schnell folgen wir einem Hinweis aus dem Reiseführer. Der Ledra Observation Tower. Für 1,50 dürfen wir einen Ausblick aus der 11. Etage genießen. Ein Megastarker Ausblick über die ganze Stadt. Am meisten sticht die Sophienkathedrale hervor.

Blick vom Ledra Observation Tower Richtung Norden

Eigentlich ohne konkreten Plan sind wir durch die Straßenzüge in Grenznähe entlanggelaufen. Das zog uns dann doch magisch an und war ziemlich bewegend. Teilweise standen die Häuser leer, ab und an begegnete uns ein bewaffneter Soldat und eine große Kunsthalle offerierte das moderne Zypern. Ein ganz eigenwillige Mischung. Irgendwo stand eine Tür offen. Und während wir verstohlen hineinlugten, wurden wir von einem Geistlichen angesprochen. Traurig erzählt er uns von seinen Sorgen und anhand einer Karte zeigt er uns, wieviel und welche Kirchen im Norden nun als Munitionslager fungieren. So verstohlen wie wir hineinlugten – so betreten verlassen wir das Haus und schauen uns die Umgebung nun noch intensiver an. Welche Geschichte die Häuser wohl erzählten, könnten sie sprechen?

Wir jedenfalls können dir Zypern zum Entspannen und Sonne tanken im Herbst sehr empfehlen. Die von unzähligen Sonnenliegen gesäumten Strände lassen vermuten, wie es im Sommer hier zugeht. Nicht so im Herbst, die Zahl der Touristen ist absolut überschaubar. Danke an Sabine vom Blog Ferngeweht – dank der XXL Runde Stadt, Land, Fluss konnte ich mir das unbeliebte „Z“ schnappen und endlich noch ein paar Reiseerinnerungen aufschreiben.

 

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